Internationale Jugend an einem Tisch

TRIER. (dse) Alle zwei Jahre laden die Herz-Jesu Priester des Klosters Maria Martental bei Kaisersesch Jugendliche aus ganz Europa zu einem gemeinsamen Treffen und Gedankenaustausch ein. Das Motto lautet "Sint Unum", was "dass alle eins seien" bedeutet. Trier ist eine Station des Treffens.

 90 Jugendliche aus Frankreich, Portugal und Deutschland trafen sich in der katholischen Akademie in Trier zu Vorträgen und Diskussionen über Europa.Foto: Dagmar Seidel

90 Jugendliche aus Frankreich, Portugal und Deutschland trafen sich in der katholischen Akademie in Trier zu Vorträgen und Diskussionen über Europa.Foto: Dagmar Seidel

Jedes Mal ist ein anderes Land als Gastgeber an der Reihe, in diesem Jahr treffen sich die 500 Teilnehmer zwischen 15 und 30 Jahren vom 2. bis 10. August in Trier, Berlin und Neustadt an der Weinstraße. Drei gemeinsame Tage im Emsland runden die Veranstaltung ab. In Trier war das Schwerpunktthema die europäische Einheit. Auf dem Programm stand ein Vortrag über Robert Schuman an der Katholischen Akademie. Er gilt als einer der Mitarchitekten der Europäischen Union und hat sich sehr für die Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg eingesetzt. Schon 1953 war er als "Pilger für Europa" unterwegs und warb in zahllosen Vorträgen für seine Vision der Einheit der Länder. Er starb 1963 im Alter von 77 Jahren bei Metz. Diskutiert wurde aber auch, wie die christliche Zukunft Europas neben der Verschmelzung von Währung und Handel aussehen könnte. Danach stand für die 90 Teilnehmer hier in Trier eine Stadtführung auf dem Plan. Was alle Gäste verbindet, ist ein Leben nach der gleichen Spiritualität, wie es die Herz-Jesu Priester im Kloster praktizieren. "Dazu gehört die Verehrung der Liebe Gottes und als logische Konsequenz daraus die Liebe zu den Menschen, verbunden mit sozialem Engagement", erklärt Pater Gerd Hemken, der das Treffen mit organisiert hat. Für viele Jugendlichen seien solche Treffen der erste Kontakt mit Menschen anderer Kulturen. Trotz des gleichen Glaubens sei die Kontaktaufnahme über Sprachbarrieren hinweg eine Herausforderung und damit wichtige Erfahrung.

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