"Irgendwie anders"
TRIER. (glo) Die Integration von Behinderten in den Arbeitsmarkt ist das übergreifende Thema einer Wanderausstellung im Trierer Rathaus. Sie soll die Probleme dieser Thematik in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken.
Mit klaren und anklagenden Stimmen eröffnete der Friedrich Spee Chor Trier die Wanderausstellung des Integrationsfachdienstes (IFD) für den Arbeitsamtsbezirk Trier. Das Singspiel "Irgendwie anders" betonte aus kindlicher Sicht, dass anders zu sein immer eine Frage der Perspektive ist. So stellte auch Sozialdezernent Georg Bernarding im Anschluss klar: "Die Integration von Menschen mit Behinderung ist eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe. Sie ist etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnt." Besonders für Behinderte sei die Arbeit das A und O, sie sei der Schlüssel zur Integration. Mit der Integration von Behinderten in den Arbeitsmarkt beschäftigt sich die Ausstellung, die bis Donnerstag, 27. Februar, im Trierer Rathaus zu Gast ist. "Die Ausstellungseröffnung hat unsere Erwartungen übertroffen. Wir sind mit der Resonanz sehr zufrieden", freut sich der Direktor des Trierer Arbeitsamtes, Hans Dieter Kaeswurm. Die Ausstellung sei eine Chance, das Thema in die Köpfe der Menschen zu rücken. So hofft Kaeswurm, die Suche nach Partnern zu verstärken, um die Vermittlung zwischen Behinderten und Arbeitgebern zu erleichtern. "Häufig sind Vorurteile beim erschwerten Kündigungsschutz, Befürchtungen vor betrieblichen Umbaumaßnahmen oder Berührungsängste Probleme, die zwischen den Verhandlungspartnern stehen", gibt Monika Berger, die Leiterin des IFD im Caritasverband, zu bedenken. Der IFD sieht sich in der Rolle des Vermittlers. Um die Zusammenarbeit zu vereinfachen, bietet der Dienst sowohl Vermittlungsberatung und berufsbegleitende Beratung als auch direkte Beratung in den Betrieben an. Insbesondere die Betriebsberatung, die als Modellprojekt noch bis August läuft, kann durch präventive Aufklärung Türen öffnen. Diese drei Säulen sollen als komplettes Programm zu größerem Erfolg in der dauerhaften Vermittlung führen. Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit von Behinderten im Arbeitsamtsbezirk Trier von 27 Prozent kann dies nur bestätigen. Kaeswurm ist sich sicher, "nur durch die Arbeit des IFD können wir so viele Behinderte in den Arbeitsmarkt vermitteln". Die Ausstellung soll verdeutlichen, dass die Fördermöglichkeiten auch genutzt werden. "Die Hilfe nach Maß wird in Trier bestens umgesetzt", erläutert Georg Bernarding. "Wir wollen zeigen, dass Behinderte am Arbeitsmarkt sehr erfolgreich ihren Mann oder ihre Frau stehen können."