Isolation keine Chance geben

Der ehrenamtliche Besuchsdienst für Senioren, initiiert von den vier Beratungs- und Koordinierungsstellen bei den Sozialstationen der Stadt Trier, feiert 2007 sein zehnjähriges Bestehen.

Trier. Seit 1997 haben die Helfer vielen älteren Menschen in der Stadt Trier zumindest ein wenig Abwechslung in den Alltag gebracht. Beziehungen sind entstanden, es gab viele große und kleine Wertschätzungen auf beiden Seiten.Auf die Idee, einen ehrenamtlichen Besuchsdienst für Senioren aufzubauen, kamen die Sozialarbeiter der vier Beratungs- und Koordinierungsstellen, die bei den Sozialstationen angesiedelt sind, als sie zu Beginn des Jahres 1996 ihre Arbeit aufgenommen haben. Schon in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit haben sie unabhängig voneinander bei ihren Hausbesuchen die Erfahrung gemacht, dass viele ältere Menschen auf Grund unterschiedlicher Umstände wochenlang zu Hause sitzen, ohne auch nur einen einzigen Ansprechpartner zu haben, mit dem sie sich austauschen können über Neuigkeiten oder auch die erlebte eigene Situation. Die einzigen Stimmen sind mitunter nur aus dem rund um die Uhr laufenden Radio oder Fernseher zu hören. Gründe für diese Isolation sind in der Regel mehr oder weniger ausgeprägte altersbedingte Krankheiten und Behinderungen, die zunehmend die Kreise enger werden lassen und an die eigenen vier Wände binden. Partner, Freunde und Bekannte sind aus verschiedenen Gründen nicht mehr verfügbar, die Kinder sind wegen beruflicher oder privater Gründe nicht mehr vor Ort. Manchen dieser älteren Menschen ist dieses Alleinsein gerade recht, andere leiden teilweise massiv unter dieser Isolation und entwickeln nicht selten Depressionen.Hier setzt der ehrenamtliche Besuchsdienst, der 2004 mit dem Bürgerpreis für ehrenamtliches Engagement der Stadt Trier ausgezeichnet wurde, an. Die Hilferufe werden von den Betroffenen selbst, ihren Angehörigen oder auch Nachbarn an die Beratungs- und Koordinierungsstellen übermittelt. Die Aufgaben, die im Rahmen des Besuchdienstes übernommen werden, sind ausschließlich geselliger Art, es geht primär darum, alten Menschen ein Stück Lebensqualität durch soziale Kontakte zurückzugeben. Die Besuche finden in der Regel einmal wöchentlich bei der gleichen Person statt. An welchen Tagen und wie lange sie dauern wird jeweils individuell zwischen den Beteiligten vereinbart. Versorgungsleistungen wie Pflege und Hauswirtschaft sollen dabei nicht übernommen werden. So ist auch sichergestellt, dass es keine Versorgungslücken gibt.Wer sich für die Mitarbeit im Seniorenbesuchsdienst interessiert, erhält weitere Informationen unter Telefon 0651/9941015 oder 0651/97859237.

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