Unter der Leitung von Karl Ludwig Kreutz, der seit 2003 mit dem Chor arbeitet, hatte der Vokalkreis ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt und sich mit Andreas Kasper professionelle Unterstützung am Klavier geholt. In der ersten Hälfte des Konzertes widmeten sich die rund 40 Sänger ganz der Romantik in der Musik Italiens im Frühbarock, begannen und endeten jeweils mit einem Madrigal von Claudio Monteverdi. Als Einschübe spielte Andreas Kasper drei Sonaten von Domenico Scarlatti, die die jeweiligen Stimmungen aus den Gesangsstücken aufnahmen. In den Reigen der italienischen Komponisten Gastoldi, di Lasso und Donati, in deren Musik sich der Inhalt der Texte von Naturschönheit, Liebe und Kurzweil spiegelt, reihten sich zwei Stücke von Hans Leo Hassler, "Jungfrau, dein schön Gestalt" und "Mein Gmüth ist mir verwirret".Mit Rossini die Herzen erobert

Im Mittelpunkt des zweiten Teils des Konzertabends, zu dem die Sänger das Publikum mit einem gesungenen Pausenzeichen riefen, standen die elf "Zigeunerlieder" von Johannes Brahms, die der Vokalkreis mit Klavierbegleitung intonierte. Kraftvoll und gefühlsbetont, fröhlich und melancholisch - die verschiedenen Stimmungen der einzelnen Lieder, die 1888 uraufgeführt wurden, wussten Chor und Pianist bravourös zu interpretieren. Andreas Kasper hatte danach seinen großen Auftritt. Er spielte die "Rhapsodie Nr. 12" von Franz Liszt, mit der er die Herzen des Publikums restlos eroberte. Mit "I Gondolieri" und "La passeggiata" von Giocchino Rossini beendeten die Sänger das Konzert, wurden aber vom Publikum zur Zugabe gefordert. Die gaben sie mit einem Zigeunerlied im Festsaal. Zur zweiten geforderten Zugabe baten sie die Zuhörer in die großartige Kulisse des Treppenhauses des Kurfürstlichen Palais und ließen den Abend stimmungsvoll ausklingen.