Japanische Trommelkunst und Skater-Artistik

TRIER. Werner Kuhn, Elfriede Regine und Jürgen Pfannkuchenwaren gestern Morgen die Ersten. Zwei Stunden vor Beginn der Eröffnungsfeier im Festzelt, aber pünktlich zur Öffnung des Landesgartenschau-Geländes um 9 Uhr waren die drei Trierer zur Stelle, um den Petrisberg zu erkunden. Mehr als 15 000 Besucher folgten den drei Frühstartern im Lauf des Eröffnungstages.

Donnerstagmorgen, kurz nach 10 Uhr. Während die ersten drei Besucher ihren Rundgang bereits hinter sich haben, nimmt der Besucherstrom an Stärke zu. Gruppen versammeln sich am Wasserband und bestaunen die Reihenhäuser, die während der grünen Schau als Besichtigungsobjekte für experimentelles Bauen dienen. Auch die Außentreppe auf das Dach des nebenan stehenden WIP-Centers haben viele schon gefunden. "Absolut fantastische Aussicht", findet Hans-Georg Reichert aus Mariahof. "Das Treppensteigen lohnt sich." Der ersten Orientierung folgt der Fußmarsch zum großen Festzelt, in dem ab 11 Uhr die Eröffnung der Landesgartenschau zelebriert wird. Ehepaar Spengler aus Saarburg ist unentschlossen: Gedränge im Zelt oder Spaziergang zu den Gärten der Partnerstädte? Immerhin kommt Ministerpräsident Kurt Beck. "Den habe ich schon öfter gesehen", sagt Nicole Spengler resolut, und damit ist die Entscheidung gefallen. Kurt Spengler fügt sich. "Das Zelt ist sowieso zu voll." Die Temperaturen steigen, ebenso die Menge der Besucher. Stelzenläufer Christian Dirr unterhält die Gäste , die Percussion-Gruppe "Samba O'leck" trommelt den Spaziergängern Rhythmus in die Beine. Die Gruppe "Akatora Daiko" demonstriert traditionelle japanische Trommelkunst. Schwitzend stürmen Menschenmassen zur Mittagszeit die Stände und Zelte der Bungert-Gastronomie. "Viel zu heiß heute", stöhnt ein Herr im Anzug. Manchen Menschen kann man es einfach nicht recht machen. Hätte es vielleicht regnen sollen? Die Hallenschau im historischen Pferdestall ist eines von vielen Meisterstücken dieser Landesgartenschau. Tanja Drackert, eine der 17 Wackeren vom Team der LGS GmbH, hat in Zusammenarbeit mit den beteiligten Gartenbauunternehmen ein florales Wunderland geschaffen. Die Eröffnungsschau steht unter dem Motto "Im Zauber der Elemente". Ein Holzweg führt durch eine üppige Vielfalt von Beet- und Balkonpflanzen. Die Gärten der sieben Trierer Partnerstädte werden ebenfalls zum Publikumsmagneten. Der von Weimar gestaltete ordentliche Gemüse- und Kräutergarten der Goethe-Zeit überzeugt durch Funktionalität. Fort Worth in Texas trumpft auf mit dem riesigen Schädel eines Longhorn-Rinds. Geradezu mit Ehrfurcht nähert man sich "Urakuen", dem japanischen Garten. Sein Erbauer, Landschaftsarchitekt Shigeichi Suzuki, vollführt eine Teezeremonie und demonstriert das Streben nach Perfektion auch in alltäglichen Vorgängen. Nach ihrer Art von Perfektion streben auch die Skater und BMX-Fahrer. Zu dröhnendem Hip Hop weihen die rollenden Artisten den Skaterpark ein. Dazu hätten sie Eintritt verlangen können und wohl auch erhalten. Ein BMX-Fahrer lässt sein Rad während eines Sprungs in der Luft eine volle horizontale Drehung machen und landet wieder sicher. "Der Park hier ist einfach stark", sagt Heiko Feldmann (17). "Ich glaube nicht, dass es im Umkreis von 100 Kilometern eine vergleichbare Anlage gibt." Fahrer aus der gesamten Bundesrepublik, darunter auch Profis, testen den 160 000 Euro teuren Skaterpark. Sein Konstrukteur, Erwin Rechsteiner aus Tägerwillen in der Schweiz, kann viele Komplimente mitnehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort