"Jeder Tag ist anders"

TRIER. (red) Michael Esch (18) aus Greimersburg nimmt seit August an dem Projekt "Freiwilliges Soziales Jahr" (FSJ) der Arbeitsstelle Soziale Lerndienste des Bistums teil. Er arbeitet in der Dom-Information.

Seine Einsatzstelle ist ungewöhnlich. Während die meisten Projekt-Teilnehmer in sozialen Einrichtungen arbeiten, leistet Michael Esch sein FSJ in der Dom-Information in Trier. Im Rahmen des Projektes bietet das Bistum jungen Männern die Möglichkeit, ein FSJ zu machen und damit ihre Zivildienstpflicht zu erfüllen. "Jeder Tag ist anders. Ich habe mit völlig verschiedenen Leuten aus ganz unterschiedlichen Ländern zu tun. So bleibt es immer aufregend und spannend", sagt er. Für Michael Esch ist das Bistumsprojekt eine willkommene Alternative zum Zivildienst. Er will die Zeit vor allem zur beruflichen Orientierung nutzen. "Ich habe nun ein Jahr Zeit, etwas auszuprobieren, mich zu orientieren, auf eigenen Füßen zu stehen, nahe an der Arbeitswirklichkeit zu sein und zu sehen, ob das ein Feld ist, in dem ich vielleicht auch beruflich tätig werden will", sagt er.Seminarwochen zur Begleitung

In der Dom-Information oder im Dom ist Michael Esch einer der Ansprechpartner für die vielen tausend Touristen, die das älteste Gotteshaus Deutschlands besuchen. Michael Esch empfängt die Besucher, gibt ihnen Auskunft und führt Aufsicht. "Die meisten Besucher sind sehr freundlich und dankbar, wenn ich ihnen weiterhelfen kann", sagt er. Aber nicht nur seine Arbeit findet Michael Esch spannend. Sehr positiv sieht er auch die pädagogische Begleitung durch das Bistum. Eine Besonderheit des Projekts sind die Seminarwochen, zu denen sich die insgesamt 36 jungen Männer fünfmal im FSJ treffen. Dabei wird über Themen wie "Behinderung" oder "Soziale Brennpunkte" gesprochen. "Wir ermutigen die jungen Männer, sich mit politischen, sozialen und religiösen Fragen auseinander zu setzen", sagt Projektleiterin Kerstin Hammer. Ferner könnten die FSJler mitbestimmen, welche Themen behandelt würden, wobei wichtig sei, dass das Thema einen Bezug zur Arbeitsrealität und Lebenssituation habe. Ein Konzept, das bei Michael Esch ankommt: "Die Seminarwochen finde ich sehr interessant. Ich lerne viel und kann mich mit anderen jungen Männern in meinem Alter austauschen, die das FSJ aus ähnlichen Beweggründen machen." Kerstin Hammer erläutert, dass junge Männer, die sich für "FSJ statt Zivildienst" interessieren, zwischen 16,5 und 23 Jahre alt und als Kriegsdienstverweigerer anerkannt sein müssen. "Sie erhalten Taschengeld, Fahrt- und Verpflegungskosten werden erstattet, die Sozialversicherungsbeiträge übernommen, das Kindergeld wird - anders als beim Zivildienst - weiter gezahlt", sagt Hammer. Ein Ziel des Projektes sei es, den jungen Männern zu vermitteln, dass die zwölf Monate nicht nur eine Zeit des sozialen Dienstes seien, sondern vor allem eine Zeit, die sie für ihre persönliche und berufliche Orientierung nutzen könnten. Genau diese Erfahrung hat Michael Esch schon gemacht. "Auf jeden Fall", antwortet er daher auf die Frage, ob er anderen jungen Männern empfehlen würde, FSJ statt Zivildienst zu machen. Wer Interesse am FSJ hat, kann sich während eines Info-Nachmittags am Donnerstag, 27. Januar, um 14 Uhr im Bischöflichen Generalvikariat, Hinter dem Dom 6, Gebäude A informieren. Informationen gibt es auch bei der Arbeitsstelle Soziale Lerndienste des Bistums Trier, Telefon 0651/7105-162 oder -564, E-Mail: kerstin.hammer@bgv-trier.de

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