Jedes Leid zählt

Auch "normale" Kinderstationen sind häufig völlig überbelegt. Und es gibt mehr Kinder mit Bronchitis, gebrochenen Armen und schlimmeren physischen Krankheiten als Kinder, deren Seele so sehr leidet, dass sie behandelt werden müssen.

Aber dass der Kreis der von der Versorgungslücke in der Psychiatrie betroffenen Familien, Kindern und Jugendlichen kleiner ist, bedeutet nicht, dass hier kein dringender Handlungsbedarf besteht. Das Leid jedes einzelnen zählt. Die jungen Patienten im Mutterhaus haben kaum Möglichkeit, sich zurückzuziehen, die Qualität der Nachsorge ist mangelhaft, die Wartezeiten unzumutbar. Der Umbau der Klinik wird - begrenzt - Abhilfe bringen. Die Zahl der niedergelassenen Fachärzte wird sich allerdings kaum erhöhen - zumindest nicht, wenn im derzeitigen Streit zwischen Ärzten und Politikern keine für beide Seiten tragbare Einigung gefunden wird. c.wolff@volksfreund.de

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