Seit dem Abriss des Krankenhauses anno 1975 wähnten die Stadtteil-Bewohner auch die Josefsfigur mit dem Jesuskind als zerstört - bis der Trierische Volksfreund vor einem Jahr über das wahre Schicksal des Heiligen berichtete. Der war keineswegs ganz von der Bildfläche verschwunden, sondern fristete ein unbeachtetes Dasein im Asyl des städtischen Denkmalpflegeamtes in der Karl-Marx-Straße. Amts-Mitarbeiter Rainer Thelen war 1975 zufällig an der Abrissstelle vorbeigekommen und hatte sich der bedrohten Heiligenfigur erbarmt und sie in die Altstadt geschafft.TV-Artikel löst Reaktionen aus

Nach Erscheinen des TV-Artikels 2004 sprachen sich viele Ruwerer für die Heimkehr aus, die Ortsvorsteherin Monika Thenot mit Zustimmung des Denkmalamtes dann auch in die Wege leitete. Nun endlich kann Josefs Comeback gefeiert werden. Rechtzeitig zum Pfarrfest hat Malermeister Manfred Bernheine die vom Zahn der Zeit gezeichnete Figur umfassend runderneuert und fehlende Teile ergänzt. Seit wenigen Tagen steht Josef im Pfarrheim, wo er sich beim Pfarrfest erstmals öffentlich bewundern lassen kann. Für die Schrifttafeln mit Erläuterungen zur Geschichte des Krankenhauses sorgte Ortschronist Matthias Kordel. Ihr Fest feiert die Pfarrei St. Klemens morgen im Pfarrgarten, Rheinstraße 36. Es beginnt um 10 Uhr mit einem Hochamt in der Pfarrkirche unter Mitwirkung des Kirchenchores. Um 11.30 Uhr singt der Kirchenchor vor dem Pfarrhaus, um 16 Uhr singt der MGV Ruwer und um 17 Uhr hat der Musikverein Ruwer seinen Auftritt. Um 15 Uhr beginnt im Kindergarten ein zweistündiges Spiele-Programm für die ganz jungen Pfarrfestbesucher. Die Pfarrei-Verantwortlichen hoffen auf großen Zuspruch, denn der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken ist für die dringend nötige Innenrenovierung der Pfarrkirche und die "Aktion Arbeit" des Bistums vorgesehen.