Jugendraum soll wieder Jugendraum werden

OLEWIG. (cofi) Mit der Situation der Jugendlichen im Stadtteil befasste sich der Ortsbeirates Olewig. Gäste der Sitzung waren Bürgermeister Bernarding, Stadtjugendpfleger Wolfgang Gleim, Roman Schmitz vom Kriminalpräventiven Rat und der für Olewig zuständige Polizeibeamte Theo Roth.

Ortsvorsteherin Hannelore Komes berichtete von Vorfällen an den Haltestellen und dem Spielplatz in der Caspar-Olevian-Straße. Dort treffen sich pöbelnde und randalierende Jugendliche. Stadtwerke und Anwohner hätten sich immer wieder beschwert. Bürgermeister Georg Bernarding wies darauf hin, dass Olewig über eine Vielzahl von Vereinen und Betätigungsfeldern für Jugendliche verfügt. Dazu gehört auch die Skateranlage am Sportplatz. "Die Halfpipe steht genau an der richtigen Stelle. Gerade dort ist eine gewisse soziale Kontrolle möglich", so Bernarding. Allerdings erfreut sich die Anlage, die mit rund 31 000 Euro aus Mitteln des Rathauses, des Ortsbeirates und Spenden finanziert wurde, nicht der erhofften Beliebtheit. Doch nicht nur junge Olewiger suchen sich ihre Treffs an öffentlichen Plätzen. "Es gibt einen regelrechten Tourismus. Wir haben rund 25 informelle Treffpunkte in Trier, die auch von außerhalb der Stadt lebenden Jugendlichen aufgesucht werden", berichtet Jugendpfleger Gleim. Dort zeichnet sich durchgängig das gleiche Bild. "Vor allem der Alkoholgehalt der Mixgetränke wird fatal unterschätzt", weiß Roman Schmitz. Allein durch Informieren der Eltern könne dieses Problem nicht gelöst werden. "Begleitet werden muss das durch Öffentlichkeitsarbeit und Suchtprävention." Stadtteilpolizist Theo Roth sind oft die Hände gebunden. Viele Straftaten werden nicht angezeigt, Jugendliche verpfeifen die Täter nicht - teilweise aus Angst. Nicht alle jungen Leute gehören rivalisierenden Cliquen an. Die in der Sitzung anwesenden Jugendlichen wissen ihre Wünsche klar zu definieren. "Wir wollen einfach einen Ort, wo wir uns hinsetzen, allein sein und reden können", sagte Thomas Weinberger (15). Auch gegen eine gewisse Kontrolle haben sie nichts einzuwenden. Einen Jugendraum gibt es zwar von der Pfarrgemeinde. Den dürfen sie aber nach eigener Aussage nicht nutzen, obwohl sie für dessen Herrichtung Geld aus der Firmungskasse investiert haben. "Wir können auch Verantwortung übernehmen und halten uns an Vereinbarungen", versichert Weinberger. Bernarding appellierte an die Zivilcourage der Bürger. "Bei diesem Thema weist einer dem anderen die Zuständigkeit zu, aber ohne Zivilcourage und das Zutun jedes Einzelnen wird es nicht gehen." Hannelore Komes versicherte den jungen Olewigern, der Ortsbeirat werde sich mit der Pfarrei in Verbindung setzen und versuchen, eine Lösung zu finden.

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