Jugendsünden

Jetzt haben wir den Nichtraucherschutz also auch bei uns. Ein bisschen schade ist es ja schon, die netten, ledigen Männer stehen nun immer alle draußen vor dem Lokal. Für mich bedeutet das zukünftig nie wieder wilde Partys, nie wieder heiße Nächte.

Es bleibt also alles beim Alten. Obwohl es wirklich Zeit wurde, dass die Politiker etwas gegen das Suchtverhalten der Deutschen tun. Stand neulich vor mir im Supermarkt ein Jugendlicher. Fragt die Kassiererin: Brauchst du eine Tüte? Antwortete er: "Ne, gute Frau, wenn ich jetzt kiffe, vergesse ich wieder die Hälfte." So sind Jugendliche heute, total neben der Spur vom Flatrate-Saufen am Wochenende. Damit wäre wieder bewiesen, dass die These: Steter Tropfen leert das Hirn, stimmt. Schimpfte letzte Woche unser Nachbar mit seinem 16jährigen Sohn, dass der nicht jeden Abend mit nem anderen Mädchen nach Hause kommen solle. Und Muttis dreißigsten Geburtstag hätte der Sohnemann auch verpennt. Wie heißt es so schön: Wie der Vater, so der Klon. Meine Freundin Christel hat früher auch geraucht. So 50, 60 Stück am Tag, aber dann kamen immer wieder Tage, wo sie einfach nicht genug bekommen konnte.Claudia Thiel ist ein Teil des Kabarettduos "Weibsbilder" und beschreibt ihre Gedanken immer freitags in dieser Kolumne. www.kabarett-weibsbilder.de

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