Jung und Alt begegnen sich auf Augenhöhe

Ob aus der Generation 50 plus oder jünger, jeder war am ersten Trierer Tag der Generationen in der Residenz am Zuckerberg willkommen. Viele Institutionen, vom Kinderschutzbund bis zum Theater, beteiligten sich am Programm mit Angeboten für alle Altersgruppen.

 Unverkrampft und ohne Berührungsängste: Jung und Alt treffen sich am ersten Trierer Tag der Generationen.TV-Foto: Cordula Fischer

Unverkrampft und ohne Berührungsängste: Jung und Alt treffen sich am ersten Trierer Tag der Generationen.TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. "Ich finde, man muss auf die Jugend zugehen und mit den jungen Menschen sprechen", sagt Inge Kühn (82). "Dann findet man raus, dass die Jugendlichen besser sind als ihr Ruf. Man kann nicht nur erwarten, dass jüngere Menschen auf ältere zugehen. Auch umgekehrt muss das so sein. Die Generationen müssen zusammenfinden." Auf Tuchfühlung mit sechs Schülern der Privatschule St. Maximin geht die Seniorin beim Improvisationstheater. Nach anfänglicher Zurückhaltung der Jugendlichen bricht das Eis schnell, denn Inge Kühn zeigt sich offen und ohne Berührungsängste. Das steckt an, und das Spiel miteinander funktioniert. "Es macht Spaß. Der Altersunterschied spielt überhaupt keine Rolle", sagt Michelle Schons (14). Die Begegnung läuft auf Augenhöhe."Die Philosophie des Hauses gründet sich darauf, dass Alt und Jung zusammengehören", sagt Manfred Zonker, Geschäftsführer der Residenz am Zuckerberg. Damit liege das Haus im politischen Trend. "Es geht um Begegnung, gemeinsames Tun, Freude, Miteinander, Spaß und Geselligkeit. Deshalb wollen wir an diesem Tag der Generationen ein Zeichen setzen und das Miteinander in geballter Form demonstrieren." Ob Tanz, Theater, Malen, Vorträge oder Informationsstände - die rund 30 über den Tag verteilten Beiträge der Kooperationspartner öffnen für jeden Geschmack, jede Altersgruppe und jede Form der Begegnung eine Tür zum Zusammentreffen. Die Schirmherrschaft hat Sozialministerin Malu Dreyer übernommen, die in ihrem Grußwort auch über Projekte für gemeinschaftliches Wohnen und die Unterstützung der Landesregierung berichtet. Denn "in einer Gesellschaft des längeren Lebens hat das Wohnen nicht nur für ältere Menschen eine besondere Bedeutung. Die meisten Menschen wünschen sich, möglichst lange eigenständig und selbstbestimmt zu Hause leben zu können", sagt Dreyer."Ich finde diesen Tag der Generationen eine gute Idee, weil wir vom Theater auch ganz häufig solche Angebote machen. Wir wollen, dass Generationen voneinander lernen, und Theater anbieten, das alle anspricht", sagt der Intendant des Trierer Theaters, Gerhard Weber. Mit "Tangotanz und leichter Muse" wird das Theater am Tag der Generationen diesem Anspruch gerecht. Im Mai 2009 soll es eine zweite Auflage geben. Denn "es gibt das Gegeneinander der Generationen nicht. Beide haben das nötige Potenzial, um unsere Gesellschaft gemeinsam weiter zu entwickeln", begründet Bürgermeister Georg Bernarding die Neuauflage.

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