Junge Forscher untersuchen die Ozeane

Trier · Das Schiff MS Wissenschaft tourt durch Deutschland und stoppt in Trier. Schüler lernen, warum sie das Great Barrier Reef besuchen sollen.

Die Schüler der 6b von der Kurfürst Balduin Realschule Plus finden heraus, wie lange welcher Müll benötigt um zu verrotten. Während Zeitungspapier bereits nach ein paar Wochen verschwunden ist, sind Plastikflaschen noch in 450 Jahren nachzuweisen. TV-Foto: Joscha Wölbert

Die Schüler der 6b von der Kurfürst Balduin Realschule Plus finden heraus, wie lange welcher Müll benötigt um zu verrotten. Während Zeitungspapier bereits nach ein paar Wochen verschwunden ist, sind Plastikflaschen noch in 450 Jahren nachzuweisen. TV-Foto: Joscha Wölbert

Foto: (h_st )

Trier Die MS Wissenschaft ist am Zurlaubener Ufer vor Anker gegangen. Das ehemalige Frachtschiff wurde in seinem Inneren komplett umgebaut und beherbergt nun in seinem Rumpf alles zum Thema "Meere und Ozeane".
Das Schiff hat schon eine weite Reise über die norddeutschen Wasserwege im vergangenen Jahr hinter sich. In diesem Jahr führte die Reise nach Bonn und Koblenz, nun nach Trier. Dort, wo vorher bis zu 1900 Tonnen Kohle oder Getreide transportiert wurden, hat heute eine multimediale Ausstellung stattgefunden, die großen und kleinen Besuchern das Ökosystem des Meeres näherbringen soll.

Von der Küste geht es auf die hohe See, und über die Tiefsee weiter bis ins Polarmeer. Fast an jedem Ausstellungsgegenstand gibt es etwas zum Entdecken. Aktiv wird jeder Besucher dazu aufgefordert herauszufinden, wie wir als Menschen den Lebensraum des Meeres beeinflussen. Zu den ersten Gästen in Trier gehören mehrere Schulklassen, so auch die Klasse 6b der Kurfürst Balduin Realschule Plus. Lehrer Garbe freut sich, seinen Schülern etwas anderes als Unterricht aus dem Lehrbuch anbieten zu können: "Wir haben heute einen Forschungstag, bei dem sich die Schüler wie echte Wissenschaftler fühlen können."

Seine Klasse ist währenddessen in die Aufgabe vertieft, spielerisch ein Forschungsfrageblatt zu vervollständigen. Dabei können die Kinder beispielsweise herausfinden, dass Plastikmüll erst nach fast 500 Jahren komplett zersetzt ist, und selbst dann noch als Mikroplastik weiter das Ökosystem belastet.
Besonders die Möglichkeit, selbst alles haptisch begreifen zu können und dadurch viel besser zu verstehen, findet Garbe gelungen. So haben die Kinder die Möglichkeit, sich bei einem interaktiven Videospiel als nachhaltige Fischer zu behaupten oder selbst ein Seebeben auszulösen.

An fast allen Ausstellungsstücken wird der wechselseitige Einfluss von Mensch und Ozean sichtbar. "Die Leute sollen etwas aus der Ausstellung mitnehmen und für das Thema sensibilisiert werden. Der Besucher soll sich Gedanken über seinen eigenen Konsum machen und sich fragen: Was kann ich tun?", beschreibt Meeresbiologin Gabriela Mootz das Ziel ihrer Ausstellung.

Das ist auch Charlotte Blum und ihren Mitschülern aus der 12. Klasse des Angela Merici Gymnasiums aufgefallen: "Man fragt sich, was passiert, wenn wir so weitermachen. Uns wurde auch empfohlen, noch mal das Great Barrier Reef zu besuchen, bevor es verschwunden ist."

Wer sich selbst noch schnell ein Bild von der Ausstellung machen will, bevor sie verschwunden ist und weiterreist, kann dies noch bis zum Sonntag, den 7. Mai, täglich von 10 bis 19 Uhr tun. Der Eintritt ist frei.

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