Junger alter Hase

TRIER. (rm.) Die Gesellschaft für nützliche Forschungen hat einen neuen Vorsitzenden: Uni-Professor Lukas Clemens (44) fand das einstimmige Votum des Beirates und tritt die Nachfolge des im Februar verstorbenen Heinz Cüppers an.

Erstmals in seiner 204-jährigen Geschichte steht damit ein Vertreter der Universität an der Spitze des Vereins. Die Gesellschaft für nützliche Forschungen erwartet sich von dieser Wahl auch einen Ausbau der Beziehungen zur Uni. Studenten als junge Mitglieder könnten auf die Alterstruktur des fast 900 Mitglieder starken Vereins belebend wirken. Lukas Clemens, verheirateter Vater von zwei Söhnen, stammt aus dem Rheinland, ist aber in Trier ein "alter Hase". Bis vor Jahresfrist hat er als Vertreter des Rheinischen Landesmuseums über ein Jahrzehnt hinweg die archäologische Denkmalpflege in der ältesten Stadt Deutschlands betreut. Im Landesmuseum und auch vor den Mitgliedern der Gesellschaft hat er sich zudem mit publikumsnahen Vorträgen aus seinen Forschungen einen Namen gemacht. Mit seinen 44 Jahren liegt er unter dem Alterdurchschnitt der übrigen Mitglieder des traditionsreichen und renommierten Vereins. Dem Vorstand gehören außerdem an: Ulrich Haas (Freilichtmuseum Roscheider Hof), Karl Krämer (ehemals ADD), Winfried Weber (Bischöfliches Museum) und als Geschäftsführer Lothar Schwinden (Rheinisches Landesmuseum). Ursprünglich hatte sich die 1801 von führenden Trierer Köpfen gegründete Gesellschaft für nützliche Forschungen die Förderung der Wirtschaft und Aufklärungsangebote für die ländliche Bevölkerung auf die Fahnen geschrieben. Ein weiterer Vereinszweck überdauerte bis ins dritte Jahrtausend: Hauptanliegen ist die archäologische Forschung; mit der Veröffentlichung der Ergebnisse (insbesondere im Kurtrierischen Jahrbuch) und mit Vortragsreihen soll das Interesse der Bevölkerung an der Geschichte des Trierer Landes geweckt und vertieft werden. In diesem Sinne will Clemens in die Fußstapfen von Heinz Cüppers (1929-2005) treten, der als Direktor ihn einst ans Landesmuseum geholt und sich mit unermüdlichem Engagement für die Denkmäler Triers und die Geschichtsforschung eingesetzt hat.

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