Käuferlust, Anwohnerfrust

Gestern öffnete das neue Kaufland in der Aachener Straße. Während sich die ersten Kunden über zahlreiche Eröffnungsangebote freuten, gab es bei einigen Anwohnern Verdruss. Sie ärgerten sich nämlich über die Verkehrszunahme.

Trier-West. 100 Arbeitsplätze hat Kaufland in Trier-West nach eigenen Angaben neu eingerichtet. Die neue Einkaufsstätte ist eine von 750 Niederlassungen in ganz Europa. Kein Wunder, dass Neueröffnungen generalstabsmäßig geplant sind. Von einer Checkliste spricht Daniel Brußig, der 28-jährige Hausleiter. Etwa 400 Punkte umfassen die Vorbereitungen zu notwendigen Abläufen wie beispielsweise Personaleinstellungen oder Sicherheitsanweisungen, erläutert der gelernte Einzelhandelskaufmann, der seine Wurzeln in Dresden hat und bereits im ersten Trierer Kaufland arbeitete. "Unsere Mitarbeiter werden in den besten Abteilungen der Region eingearbeitet", sagt Brußig. Die Neueröffnung ist ein Grund zu feiern: Neben anderen Veranstaltungen für die Mitarbeiter bekamen die Kunden und das Team als Dankeschön einen Schluck Sekt und der erste Kunde um sieben Uhr morgens einen rot-weißen Blumenstrauß.Fünf Stunden später sieht es auf den ersten Blick schon fast nach Routine im Geschäft aus. Wären da nicht die vielen Sonderaktionen und die Herren in schwarzen Anzügen aus Geschäftsführung und Bauleitung, die beobachtend im Eingangsbereich stehen. "Wir sind zufrieden", bewerten Brußig und Verkaufsleiter Peter Zimmer unisono die Besucherscharen. Um die Kunden zügig zu bedienen, sind sechs Notfallkassen eingerichtet worden. Dort verpacken Helfer bei großem Andrang die Einkäufe in kostenlose Tüten - allerdings nur an den ersten drei Verkaufstagen. In nur zehn Tagen sei das Haus eingerichtet worden: Etwa 1000 Regale, dazu die Bedienungstheken. Brußig selbst habe bis Mitternacht vor der Eröffnung gearbeitet. "Etwas geschafft, aber froh, jetzt beginnen zu können", sagt Brußig, der alles dran setzen will, dass die Kunden zufrieden das Haus verlassen.Doch außerhalb von Kaufland gibt es auch lange Gesichter. "Das ist Wahnsinn, was heute da abgeht", sagt Ortsvorsteher Klaus Blum und meint damit die Verkehrsstaus in der Aachener Straße, über die sich Anwohner bei ihm beschwerten. Rückstaus bis in die Luxemburger Straße und Parkplatzprobleme für Anwohner hat er beobachtet und hofft, dass sich die Situation nach den ersten Tagen wieder einspielt. "Der Ortsbeirat war bei der Planung nicht involviert", sagt Blum und kritisiert offen die Verwaltung. Und zwar nicht nur in Hinblick auf die Verkehrsproblematik. "Ich nenne Kaufland nur die Wellblechbud`! Wer dafür die Genehmigung gegeben hat...?"

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