Körperbetonte Entdeckungsreise zu sich selbst

"Leben ist Bewegung", sagt Thomas Grimm. Der aus dem Schwarzwald stammende Körpertherapeut lebt seit 12 Jahren in Trier und möchte Menschen helfen, durch neue Bewegungsmuster eine bessere Selbstwahrnehmung und ein positives Körpergefühl zu erreichen.

Trier. (QO) Als Leistungssportler trieb er seinen Körper in Radrennen zwölf Jahre lang zu Höchstleistungen, Mitte der 90er Jahre betreute er die Damen-Nationalmannschaft im Radrennen.

Als Masseur und Physiotherapeut linderte er bei seinen Patienten körperliche Beschwerden und verschaffte ihnen Entspannung.

Seit knapp drei Jahren ist Thomas Grimm als selbstständiger Körpertherapeut tätig. Das Ziel: alte Stressmuster löschen, Selbstwahrnehmung und Körpergefühl verbessern und so ein ganzheitliches Wohlbefinden erzielen.

"Die Menschen kommen mit ganz unterschiedlichen Beschwerden zu mir, vor allem mit orthopädischen oder neurologischen Problemen", sagt Thomas Grimm. "Manche haben auch einfach Interesse an sich und möchten sich neu kennen lernen." Große Erfolge würden etwa bei an Multipler Sklerose oder Parkinson Erkrankten erzielt. Eine Sitzung dauere 60 Minuten, gearbeitet werde mit einem aktuellen Thema, das der Klient mitbringt.

Die "Integrative Körpertherapie" oder "Kunst des Bewegens" verbinde zwei Ansätze, erklärt Thomas Grimm: das "Rolfing" der Biochemikerin Ida Rolf, mit dem Spannungsmuster im Bindegewebe gelöst werden sollen, und die Bewegungslehre des bekannten Physikers Moshé Feldenkrais. "Beide waren weltoffen und von einem ganzheitlichen Denken geprägt." Bei der Körpertherapie gehe es letztlich um Bewusstseinserweiterung, um Erziehung zur Selbsterziehung. "Wir definieren uns heutzutage sehr über unseren Körper, unser Aussehen. Wir kasteien uns und machen Diäten, aber spüren den Körper nicht wirklich", ist Thomas Grimm überzeugt. "Doch nur Dinge, die man wahrnimmt, kann man verändern."

Im Oktober 1996 ist der frühere Radrennfahrer und gelernte Masseur nach Trier gekommen, 1997 machte er eine Physiotherapieausbildung in Wittlich, arbeitete daraufhin in Praxen und Rehazentren. "Vor knapp sechs Jahren habe ich die Integrative Körpertherapie entdeckt und wusste sofort: Das ist es! Ich habe mich immer gefragt, wie der Mensch als Ganzes funktioniert und wie man sich selbst weiterentwickeln kann."

So verlangt er seinem Körper auch keine Höchstleistungen mehr ab: "Ich fahre heute maximal zwei Stunden Rad - und das mit Genuss. Früher war ich sportfixiert. Durch die ,Kunst des Bewegens' habe ich mich selber entdeckt und entdecke mich jeden Tag neu."

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