Künstler hautnah zum Kennenlernen in der Tuchfabrik Trier

"Kunstsalon", eine neue Veranstaltungsreihe der Tufa lädt ein, in ungezwungener Atmosphäre persönlich mit Künstlern der Artothek in Dialog zu treten. Einmal monatlich am Donnerstagabend stellen je zwei von ihnen sich und ihr Werk vor. Der Auftakt mit Fotograf Torsten Schumann brachte allen Beteiligten Spaß, Inspiration und neue Einsichten.

 Beim ersten von Laas Koehler (Dritter von rechts) initiierten Kunstsalon der Tufa entwickelte sich ein angeregter Dialog zwischen dem Künstler Torsten Schumann (Dritter von links) und Besuchern. TV-Foto: Anke Emmerling

Beim ersten von Laas Koehler (Dritter von rechts) initiierten Kunstsalon der Tufa entwickelte sich ein angeregter Dialog zwischen dem Künstler Torsten Schumann (Dritter von links) und Besuchern. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. (ae) Wer sich beim Betrachten von Kunstwerken fragt, wie sie entstanden sind und welche Menschen eigentlich dahinterstecken, kann jetzt Antworten bekommen.

Der "Kunstsalon" der Tufa bietet die Möglichkeit, Künstler, die in der Artothek vertreten sind, persönlich kennenzulernen, sie nach Herzenslust mit Fragen zu löchern und mit ihnen zu diskutieren. Das von Laas Koehler initiierte Konzept sieht der Spannung halber vor, dass sich pro Abend immer zwei Künstler mit ganz unterschiedlichen Ansätzen vorstellen.

Zur Auftaktveranstaltung waren die Malerin Gisela Hubert und der Fotograf Torsten Schumann angekündigt, Hubert fiel jedoch leider wegen Krankheit aus. Dennoch war es eine sehr gelungene Premiere.

Eine ansehnliche Zahl von Interessierten hatte sich eingefunden und lernte mit dem 1975 in Dresden geborenen Torsten Schumann einen sympathischen Menschen mit anfänglicher Bange vor öffentlichem Auftritt kennen. Nach einer persönlichen Vorstellung zeigte er eine Dia-Präsentation seiner Fotos. Sie dokumentierte nicht nur eine aus echter Leidenschaft geborene künstlerische Entwicklung, sondern schärfte auch die Betrachter-Sinne für neue Wahrnehmungen.

Die Motive des im Hauptberuf als Ingenieur tätigen Foto-Autodidakten fangen als Schnappschüsse den skurrilen Witz von Alltags-Momenten ein, die viele im hastigen Tagesgeschäft übersehen würden. Da sitzt beispielsweise eine Frau zwischen Betonmauern, vor ihr ein Stück Kunstrasen, daneben aber einige Säcke Blumenerde. Oder es leuchtet der rote Schriftzug "real" durch eine grüne Kulisse aus Bäumen.

Die Zuschauer hatten Spaß an den teils surreal wirkenden Bildern und diskutierten lebhaft darüber. Das, was da zu sehen ist, oder das, was man schließlich im eigenen Bewusstsein draus macht? Dem folgten gemeinsame Überlegungen von Künstler und Publikum über das Wesen der Fotografie als Mittel, neugierig in Geschehen einzutauchen, zu kommunizieren, aber auch Distanz zu halten. Am Ende des Abends bleiben eine familiär vertraute Atmosphäre und Inspiration für beide Seiten.

Der nächste Kunstsalon mit Lilo Schaab (Malerei) und Sebastian Unterrainer (Zeichnungen) ist am 10. Dezember um 19 Uhr im zweiten Obergeschoss der Tufa. Der Eintritt ist frei.

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