Kater und Opa

TRIER. "Gack gack gack gack – wuff!" Huhn "Henni" rennt mit fliegenden Federn vor dem frechen Kater Findus davon, "bellt" aber zurück – und die Kinder im Saal kringeln sich vor Lachen. "Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch" heißt das Stück des "Theaters auf Tour" in der Europahalle.

Ob die Kinder schon einmal etwas von dem alten Pettersson gehört haben? "Jaaaa!", schallt es durch den Saal. Der Vorhang geht auf, und schon blickt man ins Haus des drolligen alten Katerbesitzers - fast wie in den beliebten Kinderbüchern von Sven Nordquist: Die gestreifte Tapete, die blaue Sitzbank, selbst Petterssons geliebte Werkzeuge sind zu sehen. Kater und Huhn agieren sehr "gattungsgemäß" und unterhaltsam; geschmeidig flitzt Findus zwischen den Beinen des alten Pettersson hindurch, maunzt hingebungsvoll. "Henni" flattert aufgeregt durch die Küche.Auf Anhieb sorgt das "Theater auf Tour" für strapazierte Lachmuskeln. "Ey, guck mal!", ruft ein kleiner Junge, als das Bühnenbild zur Seite geschoben und gewendet wird: Schon ist eine Winterlandschaft zu sehen, die Kinder klatschen. Mehr und mehr von ihnen kommen nach vorne, bald haben sie sich die ganze Bühne entlang aufgereiht und verfolgen fasziniert das muntere Schneeballwerfen und Schlittenfahren, die gutgelaunte alte Beda Andersson, den amüsant hinterwäldlerischen jungen Gustavsson und den obercoolen Marder Max. Die Darsteller Yasmin Ott (Henni, Beda) und Thom Novotny (Axel Gustavsson, Max) brillieren in Doppelrollen.

"Schön!", sagt Leon (6) strahlend, während sein Cousin Marvin (7) meint: "Das Schrubben war im Buch aber lustiger." Auch Mutter Marion sagt: "Aus der Küche hätte man doch mehr machen können. Und vielleicht die Kinder mit einbeziehen!" Kathrin (8), Mona (9) und Felix (5) sind sich einig: "Am lustigsten ist Findus!" Ihn kennen sie bereits aus dem Fernsehen. "Theater ist immer schöner", meint Mutter Renate aus Kruchten. "Am lustigsten fand ich, als Findus gefangen wurde", sagt Amelie (8) aus Ruwer lachend. Sie und ihre Freundin Nina (7) sind begeistert von dem Theaterstück. "Wir haben alle Bücher, die sind toll!", ergänzt Amelies Mutter Birgit.

Der alte Pettersson (Stefan Lenkisch) kommt den Bildern erstaunlich nahe, mit seiner halb die Nase heruntergerutschten Brille, der zerzausten Frisur und den humorigen Stirnfalten. Auch Findus (Anika Birke) wirkt recht authentisch mit seinem glänzenden, gestreiften Fell, katzenhafter Geschmeidigkeit und kindlich-keckem Frohsinn. Als er überraschend einen munteren Katzen-Hip-Hop auf's Parkett legt, tanzt ein kleines Mädchen auf seinem Stuhl begeistert mit. Zu guter Letzt wird aus einem Stock, einigen Tannenzweigen und weihnachtlichem Dekor wie einem Schneebesen, einigen Backförmchen, Luftschlangen, Socken und Schal ein hübscher Christbaum improvisiert. Ein Kartoffelschäler, ein Jojo und eine Wärmflasche wechseln den Besitzer, die Nachbarn sorgen für die Verpflegung - alle sind zufrieden. "Das ist doch mal was anderes als im Kino, viel lebendiger", sind sich zwei Frauen beim Herausgehen einig.

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