Katholische Frauen sprechen über das Alter

Zwei Tage sprach der Diözesanverein Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) über das Thema Alter und Mehrgenerationen-Beziehungen. Positiv bewerten die Teilnehmer das Verhältnis zwischen Alt und Jung. Sorge bereitet die Ungewissheit, wie sich Pflege künftig finanzieren lässt.

 Das Verhältnis zwischen Jung und Alt ist gut, sagen (von links) Gaby Schäfer (saarländische Staatssekretärin für Familie und Frauen), Klaus Jensen, (Oberbürgermeister der Stadt Trier), Gisela Lauer (Vorsitzende des Diösesanvereins SkF) und Weihbischof Stephan Ackermann. TV-Foto: Bianca Weber

Das Verhältnis zwischen Jung und Alt ist gut, sagen (von links) Gaby Schäfer (saarländische Staatssekretärin für Familie und Frauen), Klaus Jensen, (Oberbürgermeister der Stadt Trier), Gisela Lauer (Vorsitzende des Diösesanvereins SkF) und Weihbischof Stephan Ackermann. TV-Foto: Bianca Weber

Trier. "Die demografische Entwicklung darf nicht nur als Bedrohung gesehen werden", sagte Gisela Lauer am Ende der Tagung zum Thema Alter und Mehrgenerationen-Beziehungen des Diözesanvereins Sozialdienst katholischer Frauen (SkF). Gleichzeitig sprach sich die Vereinsvorsitzende für eine "bedingungslose Akzeptanz des Alters" aus. Zwei Tage lang hatte der SkF über Leben im Alter, Betreuung, rechtliche und gesundheitliche Aspekte gesprochen. Zum Abschluss gab es eine Podiumsdiskussion zum Thema Mehrgenerationen-Solidarität mit Weihbischof Stephan Ackermann, der saarländischen Staatssekretärin für Familie und Frauen Gaby Schäfer, dem Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen und Gisela Lauer. Einig war sich das Podium, dass es um das Verhältnis zwischen jungen und älteren Menschen nicht schlecht steht — anders als es oft vermittelt wird. "Ältere Menschen wünschen sich, dass es ihren Kindern und Enkeln besser geht, Junge sind um Ältere besorgt und pflegen sie auch", schilderte Jensen seine Erfahrungen. Auch Ackermann bestätigte die Bereitschaft junger Menschen, sich sozial zu engagieren, aus seinem Umgang mit Firmlingen.Mehr Gelegenheiten zur Begegnung

Dennoch forderte Jensen, es müsse mehr Gelegenheiten zur Begegnung zwischen Jung und Alt geben. Eine Möglichkeit sei das Zusammenwohnen von mehreren Generationen. Aber: "Wenn Sie in Trier gezielt nach einer großen Wohnung suchen, in der mehrere Generationen leben können, werden sie diese nicht finden." Die Nachfrage sei groß, aber Investoren wüssten nicht, wie sie damit umgehen sollten. Hier seien auch die Stadtplaner gefragt, sagte Jensen. Ackermann plädierte dafür, mit Alter — und auch Tod — offen umzugehen. "Es geht nicht darum, Todessehnsucht zu schüren, aber auf die Grenze des Lebens hinzuweisen." Es bringe nichts, das Thema zu tabuisieren und plötzlich mit 90 festzustellen, man brauche Pflege. Offen blieben nach der Tagung Fragen, wie Pflege zukünftig finanziell zu bewerkstelligen ist, oder ob länger in die Rentenkasse eingezahlt werden muss. "Konzepte sind noch nicht da", sagte Schäfer, "aber sie entwickeln sich." Wichtig sei aber, Dinge beim Namen zu nennen. Wichtig sei auch - und da waren sich alle einig — Respekt füreinander zu haben. "Die Gesellschaft muss auch froh sein, anderen helfen zu können", sagte Lauer. "Schließlich wollen wir nicht alleine leben, und pflegen bedeutet auch Humanität zeigen."

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