Kein Engpass im Nadelöhr

TRIER. Keine Stadtbus-Schneise an der Porta Nigra: Die von der Stadt vorgeschlagene Busverkehrsregelung für die Zeit der Simeonstift-Baustelle ist vom Tisch. Für die Stadtbusse bleibt zunächst alles wie gehabt, Touristenbusse steuern künftig die umgewidmete Franz-Ludwig-Straße und die Weberbach an.

Die Beerdigung des Provisoriums erfolgte gestern Abend in nicht öffentlicher Sitzung des Baudezernats-Ausschusses. Baudezernent Peter Dietze informierte das Gremium über den Rückzieher der Verwaltung: Die Verlagerung der Stadtbusse weg vom Simeonstiftplatz in Simeonstraße und Margaretengäßchen, die dann in beiden Richtungen zur reinen ÖPNV-Trasse mutiert wären, kommt nicht. Offenbar hat der TV-Artikel "Im Nadelöhr wird's noch enger" (11. Mai) den Sinneswandel herbeigeführt. Bis zu jenem Zeitpunkt schien die Ausweichlösung in trockenen Tüchern und der Start für die größte Änderung von Buslinienführungen seit 1984 nur noch eine Frage des Abschlusses baulicher Vorbereitungen. "Ich glaube, die meisten von uns haben vorher gar nicht so richtig begriffen, was wir da diskutiert haben", räumt ein Ausschussmitglied ein, das nicht genannt werden will. Die CDU ging auf die Barrikaden und forderte die Rücknahme der Pläne. Begründung: Führen die Busse in beiden Richtungen durch untere Sim und Margaretengäßchen, wäre das Stadtwahrzeichen Porta Nigra von der Fußgängerzone abgeschnitten. Was nun kommt, findet offenbar die Zustimmung des Bauausschusses. Baudezernent Dietze jedenfalls begrüßt das Ergebnis: "Die intensiver gewordene Diskussion hat die Planung belebt." Und zu einer veränderten Prioritätensetzung geführt. Die Stadtbusse aus Richtung Hauptbahnhof/Paulinstraße/Moselufer halten weiterhin am Simeonstiftplatz und müssen nicht Platz machen für Touristenbusse, für die der Haltepunkt neben dem Simeonstift wegen der bald startenden Stadtmuseums-Großbaustelle nicht mehr zur Verfügung steht. Also kann der "Römer-Express" an der Porta bleiben. Raum für ankommende Touristenbusse entsteht in der Franz-Ludwig-Straße: Der Abschnitt zwischen Simeonstiftplatz und Bruchhausenstraße wird Einbahnstraße in entgegengesetzter Richtung: Statt Einfahrt ist nun die Ausfahrt in der Bruchhausenstraße. Weil die Kapazität nicht reichen dürfte, weist die Stadt auch Teile der Weberbach als Haltefläche aus. Aber auch das könnte eng werden: Hans-Albert Becker, Chef der Tourist-Information, baut auf die Mithilfe von Polizei und Straßenverkehrsamt: "An Samstagen in der Hochsaison kommen zwischen 10 und 11 Uhr 100 Touristenbusse in Trier an. Ich hoffe, das alles lässt sich ohne Probleme regeln."

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