Kein Schaukelstuhl für den Oberstudiendirektor

Oberstudiendirektor Franz Josef Egner ist in den Ruhestand verabschiedet worden. Egner war seit 2002 Leiter des Balthasar-Neumann-Technikums (BNT) in Trier.

Trier. (red) Das Kollegium des BNT und Vertreter der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier sowie der Kreisverwaltung haben Franz Egner als Leiter des BNT in den Ruhestand verabschiedet. Nachdem Egner von 1994 bis 2002 als stellvertretender Schulleiter an der Berufsbildenden Schule Wittlich tätig war, kehrte er im September 2002 als Schulleiter an seine alte Wirkungsstätte zurück. Hier hatte er bereits von 1990 bis 1994 als Lehrer für Bautechnik und Politik junge Menschen unterrichtet. In dieser Zeit hat er aktiv die Einführung des Fachbereiches Umweltschutztechnik am BNT mit vorangetrieben. In seine Ära als Schulleiter fallen die Einführung des Schwerpunkts Sanierungstechnik in der Fachschule für Technik, des Energieberaters sowie des bilingualen Unterrichts in den Klassen des Technischen Gymnasiums, vor allem aber die Erstellung eines Leitbildes und eines Qualitätsprogramms, die als innerschulische Verpflichtung über 2009 hinaus Leben und Arbeiten am Balthasar-Neumann-Technikum bestimmen werden.

Nicht nur 30 Jahre aktiver Schuldienst, sondern auch vielfältiges, zum großen Teil ehrenamtliches Engagement prägten das bisherige Leben Egners. Vereinstätigkeit, politische Aktivitäten, mehr als 25-jährige Mitgliedschaft in den Prüfungsausschüssen von IHK und HWK und langjährige Schöffentätigkeit am Amts- und Landgericht Trier wurden im jahr 2000 mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz gekrönt.

Egner will sich weiterhin engagieren



Egners Werdegang erfolgte nicht geradewegs über Abitur und Hochschulstudium, sondern durch eine Vielfalt von Schul- und Berufsaktivitäten.

Egner selbst zog in einer kurzen Ansprache Bilanz. Mittelpunkt all seiner Bemühungen sowohl als Lehrer als auch als Schulleiter seien immer und überall die Schülerinnen und Schüler gewesen, gleich dahinter seien jedoch die Kolleginnen und Kollegen gefolgt. Bereits sehr früh habe er die Liebe zum Lehrerberuf erkannt, habe allerdings auch gesehen, welche hohe und teils widersprüchliche Anforderungen an den Lehrer vonseiten der Gesellschaft gestellt werden. Seine Kritik hierbei gelte der Politik, die oftmals glaube, dass allein die Reform der Reform die Qualität der unterrichtlichen Tätigkeit verbessere. Hier wünschte er den verantwortlichen Politikern der Zukunft etwas mehr Augenmaß für die tatsächlichen Bedürfnisse der Schule.

Egner versicherte, dass nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Schuldienst ganz sicher nicht der Schaukelstuhl auf ihn warte; er werde im sportlichen und gesellschaftlichen Bereich weiterhin aktiv bleiben. Der Abschied vom BNT solle kein Abschied für immer sein, sonder ein Abschied nach dem Motto "Ich bin dann mal weg." Gerne werde er immer wieder ans BNT zurückkehren.

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