Kein Schuss in den Ofen

Die Ortsvorsteherin hatte zum Gespräch gebeten und 20 Vertreter von Vereinen und sonst an Jugendarbeit Interessierten aus Trier-Ruwer kamen. Alle Teilnehmer werteten die Zusammenkunft als erfolgreichen ersten Schritt für eine intensive, ausbaufähige Jugendarbeit im Stadtteil.

 Ein geeigneter Raum für Jugendliche ist in Trier-Ruwer Mangelware. Wenn das „Schrankenwärterhäuschen“ am neuen Radweg für Treffen genutzt wird, geschieht dies manchmal, nicht ohne Spuren zu hinterlassen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Ein geeigneter Raum für Jugendliche ist in Trier-Ruwer Mangelware. Wenn das „Schrankenwärterhäuschen“ am neuen Radweg für Treffen genutzt wird, geschieht dies manchmal, nicht ohne Spuren zu hinterlassen. TV-Foto: Ludwig Hoff

Trier-Ruwer. Was haben Thomas Gottschalk und die Jugendarbeit in Trier-Ruwer gemeinsam? Beide überziehen ihre "Sendezeit". Das macht dann nichts, wenn es in der "Verlängerungszeit" interessant bleibt und alle etwas davon haben. In Trier-Ruwer war dies so. "Heute Abend ist etwas herausgekommen. Jetzt müssen wir nur dranbleiben." So oder ähnlich äußerten sich Teilnehmer einer Gesprächsrunde am Dienstagabend im Feuerwehrgerätehaus. Bei dem runden Tisch, eingeladen dazu hatte Ortsvorsteherin Monika Thenot (CDU), mit Vereinsvertretern, Pastor und Pfarrer der großen Kirchengemeinden, Grundschule, Geso-Jugendeinrichtung, der Polizei und Stadtjugendpflegerin Susanne Schmitz ging es zunächst um eine Beschreibung des Ist-Zustandes in Sachen Jugendarbeit im Stadtteil. Nur das aber wäre zu kurz geschossen. Schon in der Vorstellungsrunde der Teilnehmer wurde deutlich, dass eine breitgefächerte Jugendarbeit betrieben wird - wenn auch jeder Verein oder jede Institution größtenteils ihr eigenes Süppchen kochen. Dies wurde als durchaus legitim angesehen. Vier Fragen ging die Runde in den zweieinhalb Stunden nach: 1. Was gibt es schon? 2. Wer bietet was an, wo bestehen Lücken? 3. Was fehlt für die Zielgruppe Jugendliche? 4. Wo liegen Schwierigkeiten mit Jugendlichen? "Seien Sie kreativ!", schickte die Stadtjugendpflegerin die Teilnehmer in die "Stillarbeit", damit jeder in sich gehen konnte. D´ie Kommunikation der Vereine untereinander sei verbesserungswürdig, kristallisierte sich sehr deutlich heraus. Ebenso der Wunsch nach einem geeigneten Jugendraum unter qualifizierter Leitung und Betreuung mindestens eines Erwachsenen und tatkräftiger Mitwirkung und Verantwortung von Jugendlichen selbst. Niemand widersprach dem Hinweis aus der Runde, dass Jugendliche "gelenkt werden wollen". Zu beachten sei nur, dies geschickt anzustellen, damit es keiner merkt: "Sonst werden die Jugendlichen bockig", und das Ziel werde verfehlt. Interessierte zu finden, die sich als Übungsleiter hergeben, sei ein Problem, kam ein Einwand. Der Eindruck, dass sich die Vereine untereinander nicht grün seien, entstand nicht. Schwierig sei, nicht organisierte Jugendliche zu erreichen. Mitunter die Folge: Vandalismus, leichter Zugang zu Drogen und rechtsradikale Tendenzen. Das alles seien Probleme, die auch in Ruwer auszumachen seien. Wie begegnet die Stadt zukünftig der Frage nach der sozialen Entwicklung ihrer Bürger? lautete ein Fingerzeig an die Politik. An knackigen Ideen für neue Angebote an Jugendliche mangelte es nicht. Ein Beispiel: Attraktive Indoor-Gelegenheiten für den Winter zu schaffen. Um in eine vertiefte Diskussion einzusteigen, reichte die Zeit nicht aus. Monika Thenots Resümee: Sie habe großes Interesse festgestellt. Dankbar nehme sie alle Anregungen mit: "Wir werden im Gespräch bleiben." Eine Zusage, die auch Susanne Schmitz machte.

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