Kein Tabu für sexualisierte Gewalt

TRIER. (red) Zu einem Informationstag zum Thema "Gegen die Tabuisierung sexualisierter Gewalt: Frauen brechen das Schweigen" hatte der Trierer Diözesanvorstand der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ins Robert-Schuman-Haus eingeladen.

Die Information über die verschiedenen Formen, über Folgen und Heilungsmöglichkeiten sexualisierter Gewalt standen im Blickpunkt. Dazu gehörte auch die Beschäftigung mit der Biographie einer brutal missbrauchten Frau. Deren schonungslos detaillierte, autobiographische Aufzeichnungen las Anna Werle vor; Diplom-Psychologin Carola Spiekermann kommentiert sie. Zusätzlich informierte die Psychotherapeutin über die Hintergründe und Auswirkungen einer solchen Misshandlung. Die Darstellungen Spiekermanns und die Leidensgeschichte des anonymen Opfers lösten Betroffenheit aus. Das Opfer bezeichnet sich in seiner Autobiographie selber als "Überlebende". Kraft und Selbstvertrauen findet die misshandelte Frau vor allem in der Malerei. Sie male "wie eine Besessene" und danke Gott für ihr Talent, das sie wie ein "Ventil" empfinde. Die Arbeiten, die die Frau während ihres langwierigen Heilungsprozesses gemalt hat, sollen in eine Ausstellung integriert und im Bistum Trier gezeigt werden. Sie sollen dazu anzuregen, sich mit der Lebens- und Leidensgeschichte der Frau auseinander zu setzen.

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