Keine Bäume, kein Schutz

TRIER. (woc/red) Öd wie eine Mondlandschaft sieht das Gelände des Reiterhofs Monaise in Zewen aus. Weil Stämme und Äste morsch gewesen seien, hat das städtische Garten- und Friedhofsamt 15 Pappeln gefällt.

Nachdem im Oktober eine der riesigen Pappeln unter einer Sturmböe zusammengebrochen war, hatte der Post-Sport-Telekom Verein als Mieter des Hofguts Monaise die Stadt um eine fachmännische Begutachtung des Baumbestandes zwischen den vereinseigenen Reithallen und den Stallungen gebeten. Mitte Oktober prüften Mitarbeiter des Garten- und Friedhofsamt die Bäume. Ergebnis: Stämme und Äste von 12 der 15 übrigen Pappeln seien so morsch, dass eine akute Bruchgefahr bestehe. Die übrigen drei Pappeln seien zwar nicht akut gefährdet gewesen, hätten aber Schadbilder aufgewiesen, die "mittelfristig zur Fällung geführt hätten", wie das städtische Presseamt informiert. Freier Blick auf Industriebauten

Obwohl die Bäume alle mit etlichen Metern Abstand zueinander wuchsen, wurden auch diese drei noch halbwegs gesunden Pappeln sofort gefällt. "Die Freistellung der Einzelbäume hätte zu einer erhöhten Windbruchgefahr für diese geführt", schreibt das Presseamt auf TV-Anfrage. Weil der Fälltermin nicht mit den Reitern abgesprochen war, musste das beauftragte Gartenunternehmen bei seinem ersten Anlauf unverrichteter Dinge wieder das Hofgut verlassen. Die lauten Maschinenarbeiten müssten mit dem Reitbetrieb abgestimmt sein, argumentierte der Verein. Die Pappeln dienten auf dem unter Denkmalschutz stehendem Hofgut nicht nur als Schattenspender, sondern auch als Sichtschutz vor den umliegenden Gewerbe- und Industriebauten. Die Pappeln hätten laut städtischem Presseamt keinen besonderen Schutzstatus genossen. Mit den Bäumen hat der Reiterhof einiges von seinem abgeschiedenen Charme verloren. Außerdem beklagen die Reiter die Zugluft, die seit den Fällungen auf den Plätzen des Hofguts herrscht. Im kommenden Frühjahr soll in Absprache mit dem PST-Präsidium und mit Unterstützung und Beratung des Gartenamtes auf dem Gelände neue, großkronige Bäume gepflanzt werden.

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