Keine Einigung bei Bauprojekt

TRIER-SÜD. Noch einmal beschäftigte sich der Ortsbeirat Trier-Süd mit der Nutzung des Alt-Areals Herz-Jesu-Krankenhaus als Standort einer Wohnanlage. Diesmal ging es fast ausnahmslos um den öffentlichen Kinderspielplatz.

 Nicht auf das Areal des neuen Baugebietes "Herz-Jesu-Krankenhaus" soll der Kinderspielplatz nach den Planungen der Stadt kommen, sondern vielmehr auf den Schulhof der Barbara-Grundschule.TV-Foto: Ludwig Hoff

Nicht auf das Areal des neuen Baugebietes "Herz-Jesu-Krankenhaus" soll der Kinderspielplatz nach den Planungen der Stadt kommen, sondern vielmehr auf den Schulhof der Barbara-Grundschule.TV-Foto: Ludwig Hoff

Sieht man von dem "Bericht des Ortsvorstehers" ab, so hatte die jüngste Sitzung des Ortsbeirates Trier-Süd nur einen echten Tagesordnungspunkt. Aber der hatte es in sich: Der "Bebauungsplan BS 40 Areal Herz-Jesu-Krankenhaus" wurde von der Ratsversammlung zwei Stunden lang durchgekaut - und am Ende abgelehnt: Acht Ratsmitglieder sprachen sich gegen die Vorlage der Stadt aus, zwei enthielten sich bei einer Ja-Stimme. Urbanes Wohnen soll laut städtischer Vorgabe geschaffen werden durch 32 Mietwohnungen, 77 Eigentumseinheiten und 14 Stadthäuser (der TV berichtete mehrfach). Frust auf breiter Front entlud sich bei der Mehrzahl der Ratsmitglieder. Dieser gipfelte darin, dass man sich von der Verwaltung "nicht ernst genommen" fühle (Sven Teuber, SPD).Verwaltungs-Mitarbeiter erläutern das Projekt

Mit Christoph Struth (Planungsamt), Peter Marmann (Jugendamt) und Norbert Hanke (Grünflächenamt) hatte die Verwaltung gleich drei Mitarbeiter beordert, um das Projekt zu erläutern. Das Ergebnis war für den Rat nicht zufrieden stellend. Die Diskussion zurrte sich fest an dem öffentlich zugänglichen Kinderspielplatz, den die städtischen Planungen nicht innerhalb des neuen Wohn-Areals vorsehen, sondern außerhalb davon auf dem Schulhof der Barbara-Grundschule. Dennoch hielt der Rat an seiner Forderung fest, dass der Spielplatz auf das Gelände gehöre und nicht anderswo hin. Auch die laut Christoph Struth vorgesehenen drei Flächen für Kleinstkinder im Wohngebiet stimmten den Rat nicht um. Ortsvorsteher Werner Schulz (SPD) formulierte seinen Rundumschlag so: "Die Stadt hat an uns vorbei fertige Möbel gezimmert." Ein Dorn im Auge war Schulz die mangelhafte Sorge für Transparenz seitens der Stadt beim Investoren-Wettbewerb. So gut wie keine Informationen seien von der Stadt gekommen. Ihn wunderte es nicht, dass die "gbt" den Zuschlag erhalten hatte. Für Sven Teuber stand die "Gewinnmaximierung" für den Investor im Vordergrund. Eine Bürgerbeteiligung, die diesen Namen verdiene, habe es bislang nicht gegeben: "Die Infos waren ja ganz nett", nur zu ändern sei nichts mehr. Seine Schlussfolgerung: "Wir fühlen uns nicht ernst genommen." Aaron M. Braun (Bündnis 90/Die Grünen) hielt die Planung für "deutlich verbesserungswürdig". Leider hätten sich keine Interessierten einbringen können. Doch dies habe er sich gewünscht. Nicht zu entkräften durch die städtischen Mitarbeiter waren die Bedenken der Ratsvertreter. Norbert Hanke sah absolut keine Schwierigkeiten im Blick auf öffentlichen Spielplatz und Schulhof. Zu den Bedenkenträgern gehörte Gilbert Felten. Der CDU-Mann drängte darauf, noch in diesem Jahr den Vertrag zwischen Stadt und Investor unter Dach und Fach zu bekommen. Die Sanierung des vorhandenen Kinderspielplatzes müsse zurückgestellt werden, bis Klarheit über das neue Vorhaben herrsche, so der Rat. Gesteigerten Wert legte der Rat zudem darauf, den Spielplatz "zeitnah" zu realisieren, um keinen Schiffbruch zu erleiden, wie zuletzt im Neuerburg-Park. Die Investitionen für den Kinderspielplatz sieht der Rat bei mindestens 120 000 Euro. Aaron M. Braun meinte, das seien Peanuts, im Gegensatz zu den Gesamtkosten. Wenn der Spielplatz schon auf das Schulgelände müsse, erhob der Rat die neue Forderung, müsse es einen Fußgängerüberweg seitlich der Kirche geben, der den Kindern den direkten Zugang ermögliche.

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