Keine Ruhe in Pfalzel

TRIER-PFALZEL. Die Vorschläge der Zeus-Gruppe für die Firma Steil und das Trierer Stahlwerk (TSW) sind umgesetzt und bei den Lebensmittelproben in Pfalzeler Gärten wurden keine Grenzwertüberschreitungen ergeben. Das wurde bei einer Informationsveranstaltung im Pfalzeler Pfarrjugendheim noch einmal mitgeteilt. Doch in Pfalzel kehrt keine Ruhe ein.

 Bei der Informationsveranstaltung zur Situation im Pfalzeler Hafen stand vor allem der Lärm aus dem Gewerbegebiet im Mittelpunkt. TV-Foto: Christian Brunker

Bei der Informationsveranstaltung zur Situation im Pfalzeler Hafen stand vor allem der Lärm aus dem Gewerbegebiet im Mittelpunkt. TV-Foto: Christian Brunker

Der Lärm aus dem Gewerbegebiet ist es, der den Pfalzelern derzeit zu schaffen macht. Nachts sei es oft unerträglich laut, beklagt sich eine Anwohnerin. Viele Pfalzeler vermuten auch hier die Schuldigen bei der Firma Steil und dem TSW, auch wenn Bernhard Schmitt von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord den knapp 100 Anwesenden erklärt, dass das Stahlwerk nicht der Hauptgrund für den Lärm sei. Er versichert aber, dass man versuche, den Verursacher mit kontinuierlichen Messungen einzukreisen und zu ermitteln. "Wir bleiben an der Sache dran." Die Schwierigkeit dabei sei es, einer einzelnen Firma nachzuweisen, welchen Anteil des Lärms sie verursacht. Denn der Lärm setze sich naturgemäß aus verschiedenen Quellen zusammen. "Die Firmen können leise arbeiten, sie halten sich zurück, wenn sie wissen, dass die SGD da ist", sagt Hans-Jürgen Wirtz vom Pfalzeler Bürgerverein. So sei es im August sehr ruhig gewesen, wohingegen der Lärm im Dezember vor Weihnachten sehr stark gewesen sei. Auch die Staubbelastung sei in der letzten Zeit größer geworden, obwohl das TSW doch eine neue Lüftungsanlage habe. "Das verträgt sich doch eigentlich nicht." Norbert Faber von der SGD Nord erklärt, dass die volle Wirksamkeit der von der Zentralen Expertengruppe Umweltschutz (Zeus) vorgeschlagenen Maßnahmen erst nach der Modernisierung des Stahlwerks erreicht werde. Diese soll bereits Anfang Mai beginnen. Lebensmittelproben ohne Grenzwertüberschreitung

"Natürlich bringt der Umbau Probleme mit sich", sagt Bernhard Schmitt. Aber nach einer Einarbeitungsphase will die SGD Nord weitere Emissionsmessungen vornehmen. Außerdem werde dann am Kamin kontinuierlich die Staub-Emission gemessen. Mittlerweile liegen auch weitere Ergebnisse von den in Pfalzel und den umliegenden Stadtteilen genommenen Lebensmittelproben vor. Dabei wurden unter anderen Erdbeeren und Salate untersucht. Ergebnis: Es wurden keine Grenzwertüberschreitungen bei Blei oder Cadmium gefunden. "Die Werte sind völlig unbedenklich, es besteht kein Gesundheitsrisiko", sagt Harald Michels vom Gesundheitsamt. Dennoch kündigt Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch an, in anderen Stadtteilen Vergleichsproben zu ziehen.

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