Keine Scherben an Weiberfastnacht

Wer feiern will, der soll auch feiern können - aber friedlich. Unter diesem Motto wollen die Polizei und die Stadt an Karneval Vandalismus, betrunkene Jugendliche und ein Scherbenmeer verhindern.

Trier. Schlägereien, sturzbetrunkene Jugendliche und Glasscherben, wohin man tritt: Diese Bilder vom Trierer Hauptmarkt im Jahr 2006 sollen sich nächste Woche auf keinen Fall wiederholen. Gemeinsam mit der Stadt setzt die Polizei deshalb auf offensives Ansprechen statt auf reines Beobachten und Reagieren. Verstärkte Kontrollen

Egal, aus welcher Richtung junge Menschen zu Triers größter Fastnachtsparty strömen werden - überall müssen sie sich auf Kontrollen der Beamten gefasst machen. Denn an Weiberfastnacht gilt zwischen 12 und 18 Uhr auf dem Hauptmarkt: Glasbehältnisse sind absolut verboten! Dies besagt eine Allgemeinverfügung, die die Stadt erstmals für Trier erlassen hat. Konkrete Maßnahmen auf Verstöße sind darin nicht festgeschrieben. Aber: "Wer erwischt wird und sein Glas freiwillig abgibt, bekommt keine Probleme. Wehrt sich jemand, muss er mit einem Platzverweis rechnen", kündigt Jörg Elsen, Leiter des Trierer Ordnungsamts, an. "Wir können den Hauptmarkt nicht komplett glasfrei halten", sagt der Leiter der Polizeiinspektion Trier, Walter Marx, "aber wir wollen die Situation im Vergleich zum vergangenen Jahr und vor allem 2006 verbessern." Auch auf den Jugendschutz wird an Weiberdonnerstag verstärkt Wert gelegt. Polizei und Stadtmitarbeiter werden aus diesem Grund nicht nur auf dem Hauptmarkt, sondern auch in Gaststätten und Tankstellen kontrollieren. So sind die Gaststättenbetreiber dazu angehalten worden, keine Getränke in Gläsern oder Flaschen zu verkaufen, die dann mit nach draußen genommen werden. Zudem wurden die Schulen im Vorfeld für das Thema "Alkohol und Fastnacht" sensibilisiert. Den Beteiligten ist bewusst, dass sich die Jugendlichen mit selbst mitgebrachten alkoholischen Getränken womöglich andere Plätze suchen werden. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk darauf, den Problem-Punkt Hauptmarkt deutlich zu entschärfen. Bürgermeister Georg Bernarding: "Ausweichmöglichkeiten gibt es immer. Wir können die Stadt schließlich nicht dicht machen." MeinungEinzig richtige Strategie Polizei und Stadt haben aus den Erfahrungen der Vergangenheit gelernt. Vor allem 2006 konnte von einer friedlichen Fastnacht keine Rede sein. Die Verantwortlichen setzen nun auf die einzig richtige Strategie. Denn von Verbotsschildern oder einer Vefügung wird sich kein Jugendlicher davon abhalten lassen, Alkohol in Glasflaschen mitzubringen. Von einer deutlichen Polizeipräsenz und Beamten, die offensiv auf sie zugehen und sie ansprechen, schon. Aber auch die Erwachsenen sollten sich an die Vorgaben halten - und nicht als schlechte Vorbilder auftreten. r.schaal@volksfreund.de

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