Keine bloße Zwischenstation

TRIER. (woc) "Und ich dachte immer, es sei schwierig, in Bonn eine Wohnung zu finden", stöhnt Studentin Jutta Anschütz (Foto), die von der ehemaligen Hauptstadt an die Mosel gewechselt ist. Ihre Pädagogik-Vorlesungen und -Seminare haben schon angefangen, doch weil sie noch keine Wohnung in Trier gefunden hat, muss sie täglich pendeln.

"Drei Stunden Fahrt hin, drei Stunden zurück - das schlaucht ganz schön." Seit Wochen durchforstet sie die Wohnungsanzeigen im TV, im Internet und die Aushänge an der Uni. "Aber die Wohnungen, die in Frage kommen, sind immer schon weg, wenn man anruft." Dabei hat Jutta Anschütz keine unerfüllbaren Ansprüche: "Ein Zimmer oder kleines Appartement. Höchstens 270 Euro warm, möglichst in der City", sagt sie. Auch auf die Anzeige einer alten Dame hat sie sich schon gemeldet. "Jung hilft Alt - das kann doch, wenn es menschlich passt, für beide Seiten sehr schön sein. War aber auch nix anderes als eine WG", erklärt die junge Frau. Trier gefällt ihr ausgesprochen gut. "Besonders von der Geschichte her und wegen der Bauwerke." Dass alle Uni-Gebäude auf einem Gelände sind, genießt sie. "In Bonn waren die Fakultäten über die ganze Stadt verstreut, da war man ewig unterwegs von Seminar zu Seminar." Der Weg nach Tarforst hinauf - von Studenten häufig wegen der schlechten Anbindung kritisiert - sei nicht störend. "Der Vorteil ist doch, dass man einen Campus hat." Auch die Weinberge und die hügelige Landschaft haben es der 21-Jährigen angetan: "Für mich ist Trier nicht bloß eine kurze Zwischenstation. Schade, dass man sooft am Telefon hört und in den Anzeigen liest: ,Keine Studenten - nicht WG-geeignet‘."

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