Keine graue Maus

TRIER-NORD. Ulrike Frosch bietet in ihrem Büro in der Paulinstraße ihre Dienste als selbständige Buchhalterin an, gibt Lohnsteuerhilfe und setzt sich ehrenamtlich dafür ein, dass die Paulinstraße für die Menschen in Trier-Nord lebenswerter und besser an die Innenstadt angebunden wird.

"Ich bin von Sternzeichen Löwe, wie mein Vater", sagt Ulrike Frosch, zieht die Augenbrauen hoch und ihre Lippen im Mandarinenton auseinander. Keck blitzt auch der farblich passende Rolli unter der Anzugsjacke hervor. Den Führungswillen und den Stolz, der ihrem Sternzeichen gerne nachgesagt wird, nimmt man Ulrike Frosch auf den ersten Blick ab. Da wundert es wenig, dass sie auch bei einem eintönig anmutenden Beruf als Steuerfachangestellte aktiv Dinge in ihrem Stadtteil bewegen will.Maskottchen "Paulinchen" soll Straße aufwerten

Als fertig ausgebildete Steuerfachangestellte zog Frosch vor 26 Jahren von ihrer Geburtstadt Kaiserslautern an die Mosel. Schon in ihrem neuen Wohnsitz in Mariahof engagierte sie sich: Im so genannten Sozialdienst versorgte sie ältere Menschen. "Das steckt einfach in mir drin." Als sie vor zwei Jahren in die Paulinstraße umzog und hier auch Büroräume fand für ihren Start als selbständige Buchhalterin, gründete sich gerade die Interessengemeinschaft Paulinstraße. Zur Gründungsversammlung kam auch die selbstständige Bilanzbuchhalterin und kümmert sich heute um die Finanzen der Straßengemeinschaft. Außerdem holt sie Genehmigungen für die Aktivitäten ein. Nur im Büro sitzen, Steuergesetze wälzen und Zahlenkolonnen prüfen, kommt für Ulrike Frosch nicht in Frage. "Ich orientiere mich nach außen hin. In meinem Büro habe ich viel Kontakt zu den Menschen in Trier-Nord, die bei mir die Lohnsteuerhilfe in Anspruch nehmen." Sechs bis acht Personen - "zur Zeit sind die starken Frauen aktiv" - engagieren sich in der Interessengemeinschaft Paulinstraße und setzen sich dafür ein, dass die Paulinstraße aufgewertet und besser an die Innenstadt angebunden wird. Die Frauen lassen die Köpfe rauchen und ersannen jüngst auch das Maskottchen "Paulinchen" für die Straße. Neben diesem inhaltlichen Ziel engagiert sich Frosch nach Feierabend auch, weil sie so neue Menschen kennenlernen kann. So suchte die Mutter einer zwölfjährigen Tochter sich noch weitere Aufgaben und ist heute im Vorstand der Cityinitiative und im Vorstand der Nestwärme e.V. aktiv. "Es ist ein Geben und Nehmen", weiß Ulrike Frosch und kennt inzwischen viele Situationen des Entgegenkommens und Helfens der anderen. "Es gibt mir ein Wohlgefühl, es motiviert mich jeden Tag ,und es macht das Leben interessant." Jetzt steht ihr 50. Geburtstag an. Die Vorbereitungen dafür laufen, erzählt Ulrike Frosch und strahlt. Mit vielen Gästen, versteht sich.

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