Keine perfekte Welle
TRIER. Eine diagonal verlaufende Bodenwelle in der Gustav-Heinemann-Straße verärgert Autofahrer. Denn wessen Fahrzeug die Unebenheit nicht elegant ausfedert, muss sich in Höhe des Reiterhofs auf einen kleinen Satz gefasst machen. Für die Stadt Trier liegt die Vertiefung allerdings noch im Rahmen.
Christoph Rother ist sauer: Jedes Mal beim Befahren der Gustav-Heinemann-Straße in Tarforst macht sein Auto einen Satz. Der Grund: eine Bodenwelle, spürbar auf der in bergab in Richtung Olewig führenden Fahrspur, rund 50 Meter vor der Fußgängerbrücke auf Höhe des Reiterhofs. "Das geht jedes Mal auf den Rücken, insbesondere die Bandscheiben leiden darunter", sagt Rother. Da er in der Nähe der Universität wohnt, gehört die Gustav-Heinemann-Straße praktisch zu seiner "Hausstrecke". "Sechs- bis siebenmal am Tag fahre ich dort entlang - es wird Zeit, dass mal etwas passiert", sagt er verärgert. Was genau es mit den Fahrbahnschäden auf sich hat, weiß Ralf Frühauf vom Trierer Presseamt: "Bei den Bodenwellen handelt es sich um Langzeitsetzungen, welche durch die Querung von Versorgungsleitungen beim Ausbau des Straßenzuges entstanden sind. Die Untersuchung vor Ort durch unseren Straßenmeister hat ergeben, dass zurzeit keine Notwendigkeit für eine Sanierung der Fläche besteht." Für Christoph Rother unverständlich: "Das ärgert mich einfach, so viele Autofahrer müssen jeden Tag dort vorbei, und ich weiß, dass ich nicht der Einzige bin, der sich daran stört." In beiden Fahrtrichtungen passieren jeden Tag ungefähr 12 700 Fahrzeuge die Gustav-Heinemann-Straße. "Das Tiefbauamt wird die Fläche beobachten. Sollten weitere Schäden in diesem Bereich auftreten, müsste die Fläche gefräst und mit einer neuen Deckschicht versehen werden", erklärt Frühauf, allerdings sei "die Beschaffenheit der Fahrbahn an dieser Stelle nach Aussage der Fachleute in Ordnung". Zudem habe es in der Vergangenheit Ausbesserungsarbeiten an der Fahrbahn gegeben, auch in den kommenden Jahren seien weitere Instandhaltungsarbeiten geplant. Im vergangenen Herbst beispielsweise wurde der Grünstreifen zwischen Fahrbahn und dem Entwässerungsgraben abgeschält, damit das Oberflächenwasser von der Straße leichter in den Graben abfließen kann. Ob und wie stark die Fahrbahndecke darüber hinaus durch etwaige Frostschäden leidet, kann nach Aussage des Trierer Presseamts derzeit noch nicht gesagt werden. "Der Kostenaufwand einer Sanierung wäre bestimmt relativ gering, der Nutzen für die Autofahrer aber groß", sagt der Architekt und Statiker Rother, "viele Autofahrer würden es danken."