Kinder, Flaggen, Gastgeschenke

TRIER. "Groß" und "Klein" haben eine Partnerschaft in Japan: Trier mit der japanischen Stadt Nagaoka bei den "Großen" und die Kindertagesstätte Schneidershof mit einem Kindergarten in Nakanoshima, einem Stadtteil von Nagaoka, bei den "Kleinen".

Wie und mit was spielen Kinder in Japan? Wie leben die Kinder in dem fernen Land? Was isst man dort? Gehen japanische Kinder auch in einen Kindergarten? Mit Fragen wie diesen - und noch anderen - beschäftigen sich Kinder und Erzieherinnen der Trierer Kindertagesstätte (Kita) Schneidershof aus einem ganz speziellen Grund: Die Schneidershof-Kita und ein Kindergarten aus Triers japanischer Partnerstadt Nagaoka haben eine Parterschaft gegründet, die vor der Unterzeichnung der Urkunden zwischen Oberbürgermeister Helmut Schröer und seinem japanischen Kollegen besiegelt wurde. "Wir freuen uns über diesen Kontakt", sagt Kita-Leiterin Gudrun Laux. "Die Kinder sind sehr neugierig. Das Ganze ist eine spannende Angelegenheit, auch für uns." Mit-Initiator der Partnerschaft war die deutsch-japanische Gesellschaft, speziell der Generalsekretär der Organisation, Ralf Schuh, der Vater eines Kita-Kindes ist. Seit Monaten herrscht ein reger Postverkehr mit Päckchen und Paketen: Selbst gemalte Bilder und Fotos geben einen Einblick in den Kindergartenalltag in Japan, die Post aus Trier beschreibt das Kindergartenleben hier. Einen Austausch hat es auch schon gegeben, zwar nicht mit Mädchen und Jungen des Partnerkindergartens, dafür aber mit Schülern aus der japanischen Stadt. "Mit diesem Besuch bekam das Projekt ein richtiges Gesicht und eine neue Dimension", sagt Gudrun Laux und freut sich über das Zustandekommen. "Unsere kleinen Gäste konnten genauso wenig Deutsch sprechen, wie wir Japanisch. Aber irgendwie hat es geklappt." Nicht zuletzt durch das Auspacken und Ausprobieren der Gastgeschenke. Spaß hat es allen gemacht. Lorenz Haas (6) meinte nachher: "Ich habe einen Freund gefunden." Schon mit Indien im vorigen Jahr startete der Kindergarten ein Projekt mit einem fernen Land als Thema. Diesmal jedoch ist der Kontakt durch die Partnerschaft viel intensiver und auf Dauer ausgerichtet. Sitten und Gebräuche der Menschen dort wollen Gudrun Laux und ihre Kolleginnen ihren Schützlingen spielend näher bringen. Dabei wird unter anderem gemalt, gebastelt, vorgelesen, erzählt und gespielt, zum Beispiel mit japanischen Bällen. Die japanische Flagge sei einfach zu malen, findet eine Gruppe von Kindern. Weitere Unterstützung hat die deutsch-japanische Gesellschaft zugesagt. Wer weiß: Vielleicht klappt ja irgendwann auch ein Besuch in Japan. Wie war das noch mit dem Fliegenden Klassenzimmer: Da fand sich auf einmal eine ganze Schulklasse in einem Flieger auf Besuchsreise wieder.

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