Kinderschutz vonnöten

20 636 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben im letzten Jahr Hilfe bei den 20 Lebensberatungsstellen im Bistum Trier gesucht. Zusätzlich erhielten 8490 Menschen bei Veranstaltungen der Lebensberatung Rat, Unterstützung und Weiterbildung.

Trier. (red) Das geht aus dem "Jahresbericht 2006" der Lebensberatung hervor, der jetzt vorliegt. Die Zahlen sind im Vergleich zu 2005 leicht angestiegen.Nach Aussage von Andreas Zimmer, im Bistum Trier zuständig für die Beratungsstellen, war das Jahr 2006 geprägt von der Umsetzung der Sparnotwendigkeiten des Bistums. "Erfreulicherweise konnten mit einigen kommunalen Gebietskörperschaften bereits neue Leistungs- und Entgeldvereinbarungen getroffen werden, an den anderen Standorten laufen die Verhandlungen noch", sagte Zimmer. Zimmer nannte verschiedene Trends, die die Arbeit der Lebensberatungsstellen zunehmend bestimmen: Handlungsbedarf bei Familien mit Kindern bis zu drei Jahren; Schutz von Kindern; Vernetzung mit der Arbeit etwa von Kinderärzten oder Hebammen; zugehende oder aufsuchende Beratung, um Menschen zu erreichen, denen der Weg in die Beratungsstelle selbst nicht möglich ist. Die Beratungsstellen müssten wegen ihrer personalen Ausstattung Schwerpunkte setzen, die an die Bedarfslagen vor Ort angepasst seien. Als einen Schwerpunkt nennt Zimmer das Projekt "Online-Beratung bei Trauer". Dessen Ziel sei es, durch eine Internet-Beratung die Ausprägung depressiver Störungen im Zuge von Trauerverarbeitung zu verhindern. Die Anlässe, aus denen Kinder und Erwachsene im vergangenen Jahr Rat bei den Lebensberatungsstellen im Bistum suchten, waren vielfältig. Bei Kindern waren Entwicklungsauffälligkeiten, Arbeits-, Leistungs- und Aufmerksamkeitsstörungen, Selbstwertemangel sowie aggressives Verhalten die wichtigsten Symptombereiche.Kosten liegen bei 5,7 Millionen Euro

Über die Hälfte der Kinder (53,8 Prozent), die zu den Lebensberatungsstellen im Bistum kamen, lebten nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie, also nicht mehr bei beiden Elternteilen. Erwachsene wandten sich vor allem an die Lebensberatung, wenn sie Kommunikationsprobleme hatten, wenn es Probleme bei Trennung und Scheidung gab, wenn destruktiv gestritten wurde, wenn es sexuelle Probleme in der Partnerschaft gab. Die durchschnittliche Beratungsdauer lag 2006 bei 6,4 Stunden pro abgeschlossenem Fall. Die Kosten der Lebensberatung beliefen sich nach Bistums-Angaben im vergangenen Jahr auf 5,7 Millionen Euro.

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