Kino statt Schule

TRIER. Auf angenehme Weise erleben Schüler der Region einen Teil ihres Unterrichts vor den Weihnachtsferien: Nicht im Klassenraum, sondern im Kino lernen Jungen und Mädchen aller Altersstufen beim dritten französischen Jugendfilmfestival Cinéfête. Bis 17. Dezember laufen im Broadway ausgesuchte Filme in französischer Sprache.

Kino statt Unterricht - ein verlockendes Angebot, das ganz nebenbei zudem ein pädagogisches Ziel erfüllt: Ihre Französisch-Kenntnisse bauen Schüler aller Schulformen und Altersklassen bei der deutsch-französischen Kulturinitiative "Cinéfête" aus. Vor drei Jahren hat die Kulturabteilung der französischen Botschaft in Berlin das Projekt aus der Taufe gehoben. Bundesweit macht Cinéfête seitdem als Wanderfestival für jeweils eine Woche Station in vielen Städten. Trier - und als Vorführort das Broadway-Kino in der Paulinstraße - sind von Beginn an mit von der Partie. Äußerst erfolgreich, wie Broadway-Betreiber Dirk Ziesenhenne bei der Eröffnung der Cinéfête 3 am Donnerstag erklärte: "Dieses Festival hat sich in Trier etabliert und wird von den Schulen der Region sehr gut angenommen. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin auf engagierte Lehrer setzen können, die es durch ihre Teilnahme unterstützen." 2100 Anmeldungen von Grund-, Realschulen und Gymnasien liegen Ziesenhenne für die dritte Auflage der Cinéfête vor, die am Donnerstag startete und bis 17. Dezember läuft. Jeweils vormittags legt Ziesenhenne die Filmspule ein. Sechs Autorenfilme, die in der jüngsten Vergangenheit erfolgreich über Frankreichs Kino-Leinwände flimmerten, hat die französiche Botschaft beziehungsweise das Institut français ausgewählt. "Wir achten darauf, aktuelle Filme zu zeigen, die von ihrer Thematik her in die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen passen und das Frankreich von heute zeigen", erklärte Yves Lucas, Bildungsbeauftragter des Mainzer Institut français, der das Festival gemeinsam mit Dirk Ziesenhenne eröffnete. "Außerdem möchten wir mit dazu beitragen, ein Stück Filmkultur zu erhalten und dafür zu sorgen, dass nicht nur amerikanische Streifen in den Kinos gezeigt werden."Breites Spektrum

Vom Zeichentrickfilm "Petit Potam" über den spannenden Krimi "Harry, un ami qui vous veut bien" bis zum Werk "Train de vie", das neue Wege im Umgang mit der Vergangenheitsbewältigung aufzeigt, reicht die Palette. Alle Streifen sind mit Untertiteln versehen, "so dass Sie in jedem Fall dem Film folgen können", versprach Yves Lucas am Donnerstag den MPG-Schülern des Grundkurses Französisch, die das Angebot positiv aufnahmen. Die Lehrer haben die Möglichkeit, die Filme anhand von Dossiers vor- beziehungsweise nachzubereiten. Lehrer, die kurzfristig noch einen Kinobesuch einplanen möchten, wenden sich an Dirk Ziesenhenne unter der Telefonnummer: 0651/96657200. Der Eintritt kostet drei Euro.

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