Kitas im Bistum schärfen ihr Profil

Trier · Klare Regeln, mehr Transparenz und mehr Kontakt zu den Eltern: Seit etwa vier Jahren beteiligen sich 546 katholische Kindertagesstätten im Bistum Trier am Projekt "Trier Qualitäts Mangement (QM) elementar". Dem Leitbild, schon 2007 entwickelt, sollen bis 2015 alle Einrichtungen folgen.

Trier. Jamal, Jan und Valentina haben Hunger. Sie sitzen am liebevoll gedeckten Tisch in ihrer Kita-Gruppe: Auf jedem Teller liegt eine gelbe Serviettentasche mit dem Namen der Kinder. In der Mitte steht eine Vase mit Blumen, Klarsichtfolie umhüllt noch die Teller mit Möhrenstücken und Gurkenscheiben. Erst wenn alle am Tisch sitzen und ein Gebet gesprochen wurde, wird gegessen. Die Rituale sind immer dieselben. "Das war nicht immer so", sagt Brigitte Bergheim-Cornelius, Leiterin der katholischen integrativen Kita St. Matthias im Schammatdorf in Trier. Die Tischregeln sind Teil des Rahmenleitbilds des Bistums. Wie alle weiteren verbindlichen Statute sind sie in einem Ordner nachzulesen. Gemeinsam mit 545 anderen katholischen Kindertagesstätten folgt die Kita St. Matthias seit etwa vier Jahren diesem Leitbild. Alle Einrichtungen sind Teilnehmer des Projekts "Trier QM elementar", das von der Firma Colibri Managementservice beraten und begleitet wurde. Ihr Ziel: "Bis Ende 2012 muss das Rahmenleitbild, das noch vom damaligen Bischof Reinhard Marx in Kraft gesetzt wurde, verbindlich und nachweislich umgesetzt werden", erklärt Diözesan-Caritasdirektorin Birgit Kugel.
Das Projekt habe zu intensiven Auseinandersetzungen mit den bestehenden Strukturen geführt, erläutert Kugel. Standards für die pädagogische Arbeit seien ebenso wie Verantwortlichkeiten genau festgelegt worden. Dadurch ist laut Kugel mehr Transparenz und Verbindlichkeit entstanden.
"Das pädagogische Konzept hat sich stabilisiert", sagt Kita-Leiterin Bergheim-Cornelius. Auch die Verbindung von Pädagogik und Glauben sei deutlicher geworden. Kitas seien ein Ort der Kirche, an dem wichtige Arbeit geleistet werde, sagt Georg Binninger, Leiter Abteilung Erziehung und Beratung im Generalvikariat. Und sie seien ein Seismograph dafür, was die Familien bräuchten. Daher habe man die Zusammenarbeit mit den Eltern ebenso intensiviert wie die mit den Pfarreien.
Im September endet die aktive Phase des Projekts. Von März 2013 bis Ende 2015 soll in jeder Einrichtung überprüft werden, ob das neue Leitbild umgesetzt wurde.
Extra

Das Rahmenleitbild ist in sieben "Wegweiser" gegliedert: Katholische Kitas im Bistum Trier: "stellen das Kind in die Mitte", "sind Partner der Eltern", "werden durch ihre Mitarbeiter geprägt", "haben Träger, die ihre Verantwortung ernst nehmen", "verbinden Leben und Glauben", "sind Teil der Pfarreien und Pfarrgemeinschaften", "entwickeln sich weiter und sichern Zukunft". kat

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