"Klar, schlank und gut trinkbar"

240 Weine stellten die Spitzenwinzer des Großen Rings Mosel-Saar-Ruwer VDP in der Orangerie im Nells Park vor. Das Fachpublikum bescheinigte dem 2006er-Jahrgang eine "harmonische, gut trinkbare Qualität auf relativ hohem Niveau".

 Angela und Stefan Fobian schenken sich ein Gläschen des Scharzhofberger Kabinetts ein. TV-Foto: Gabriela Böhm

Angela und Stefan Fobian schenken sich ein Gläschen des Scharzhofberger Kabinetts ein. TV-Foto: Gabriela Böhm

Trier. (gsb) "Die eins!" "Die sechs!" "Die drei!" Eberhard von Kunow hatte alle Hände voll zu tun, den Wünschen der Kunden nachzukommen, die sich durch seine Weine des Konzer Weinguts von Höwel durchprobieren wollten. Darunter der Gastronom Werner Bouhs, der regelmäßig an der Riesling-Präsentation teilnimmt, die in diesem Jahr zum 24. Mal in Folge stattfand. "Wenn man hier ist, weiß man, was 2006 an der Mosel los war", sagt der Mann aus Bad Neuenahr, der Mosel-Rieslinge in seinem Restaurant anbietet. 29 Spitzenbetriebe aus der Region stellten ihre Weine hauptsächlich des Jahrgangs 2006 vor.Die Fachleute, darunter hauptsächlich Gastronomen, Weinhändler und ein Dutzend Journalisten, die sich vor der öffentlichen Präsentation ein Bild des neuen Jahrgangs machten, äußerten sich ausschließlich positiv. "Klar, schlank, relativ hohes Niveau, gut trinkbar", urteilte der Journalist Felix Eschenauer. Allerdings sollte man ihn nicht zu lange lagern, meinte er. Etliche junge Menschen waren unter den Fachleuten. Darunter Mitarbeiterinnen der Walderdorffs Vinothek. "Wir haben festgestellt, wie wichtig es ist, den Winzer zu kennen", sagte eine Frau. Durch die Teilnahme an der Präsentation ließe sich das Produkt Wein dem Gast näher bringen.Eigens aus Brüssel war ein Weinhändler angereist. Für zehn, 15 Euro verkaufe er den Riesling an seine Stammkunden weiter - bis zu 3000 Euro die Flasche. "Ihr wisst schon, von wem", meinte er schmunzelnd mit Blick auf den Stand, an dem er gerade kostete. Dort präsentierten Angela und Stefan Fobian vom Spitzenweingut Egon Müller-Scharzhof eine einzige, feine Flasche Scharzhofberger Kabinett. "Wer Riesling schätzt, kommt am Mosel-Riesling nicht vorbei", meinte auch Andreas Lelke aus dem rheinischen Königswinter und berichtete von verstärkter Nachfrage in seinem Weinhaus, "der 2006er ist harmonisch zu trinken." Allerdings, so schränkte Winzer Gerhard Studert aus Wehlen ein, könne man über den Jahrgang 2006 nicht einfach ein einheit liches Urteil fällen, sondern müsse das einzelne Produkt betrachten.

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