Klavier ausgepackt

TRIER-NORD. (QO) Ein furioser Auftakt mit "Per dulzor" aus "Carmina Burana" und einer Melodie von Woltähr; Stücke von Wader bis Gardel, von Dylan bis Tucholsky sollten folgen: Das Bürgerhaus Trier-Nord feierte sein neues Klavier.

Es kann sich sehen lassen, und vor allem kann es sich hören lassen: Das vor zwei Jahren gegründete "ChorWerk Trier-Nord". Die Titel "Jetzt!" und "Leben einzeln und frei" sangen die 23 Frauen und Männer unter Chorleiter Martin Folz - Bürgerhaus-Leiter Bernd Weihmann und sein Publikum war begeistert. Das neue Klavier klang kraftvoll und klar. Der Ortsbeirat Trier-Nord und die Kulturstiftung der Sparkasse Trier hatten die Anschaffung ermöglicht. Ortsvorsteherin Gabriele Luz-y-Perez zollte dem Chor ihre Anerkennung als Sängerin. Georg Kern, Inhaber des Musikhauses Reisser, versprach, das Klavier kostenlos zu stimmen. Es folgte das etwa einstündige Konzert von Liedermacher Stefan Körbel, der mit seinen "Lost Songs" einen faszinierenden Streifzug durch internationale Lieder und Chansons bot: Ob "Leuchte, mein Stern, leuchte" auf russisch oder ein argentinischer Tango von Carlos Gardel, ob er mit Brecht das Schicksal des Pferdes "Fallada" beklagte oder mit Tucholsky von "Anna-Luise" schwärmte. Die "erschröckliche Moritat vom Kryptokommunisten" von Dieter Süverkrüp sorgte für Lachen und Begeisterungsstürme beim Publikum. "Das Karl-Marx-Haus wollte meine ‚Lieder aus der Revolution von 1948' leider nicht haben", beklagte Stefan Körbel. "Vielleicht sollte das hier das neue Karl-Marx-Haus werden!" Mit "Wo bleiben wir" von Gerhard Gundermann verabschiedete er sich schließlich in den Grillabend.

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