Klein, gelb, zielstrebig

TRIER. Bilanz gezogen, Ziele gesteckt und Vorstand bestätigt: Doch die Frage, ob der FDP-Kreisverband Trier-Stadt einen Oberbürgermeisterkandidaten stellt, blieb beim Parteitag unbeantwortet.

Stefanie Lejeune wirkt zufrieden, selbstsicher, überzeugt. "Wir haben ein gutes Jahr hinter uns", sagt die Vorsitzende des FDP-Kreisverbandes Trier-Stadt. "Schuld" am Wiedereinstieg in den Stadtrat sei auch das große Engagement der neuen, jungen Parteimitglieder gewesen. "Ihnen, aber auch den treuen, langjährigen FDP-lern gilt mein Dank", zieht die Staatssekretärin Bilanz beim Parteitag des Kreisverbandes Trier-Stadt. Auch als kleinste Fraktion im Stadtrat gelte es, sich durchzusetzen. "Bevor wir in Sachen Moselstadtion klar Position beziehen, warten wir die Konzepte der Stadtverwaltung ab", verweist Lejeune bei einem der spannendsten aktuellen Kommunalpolitik-Themen auf einen späteren Zeitpunkt. Beim Paulinuscenter gelte es - obwohl bereits vom Stadtrat abgesegnet - kritisch nachzuhaken: "Daran, dass der Vertrag sehr zu Gunsten des Investors ausgefallen ist, ist nichts mehr zu ändern. Jetzt muss geprüft werden, ob die Vorgaben erfüllt werden." Zum Beispiel, dass tatsächlich nur ein bestimmter Prozentsatz an den großflächigen Einzelhandel vergeben werde und die Qualität bei architektonischer Umsetzung und beim Ausbau stimme. "Abzuwarten bleibt auch, ob die neuen Geschäfte sich tatsächlich der City-Initiative anschließen oder ob sie ihr eigenes Süppchen kochen werden." Nur 16 FDP-ler - der Kreisverband Trier-Stadt hat knapp 100 Mitglieder - sind zum Kreisparteitag gekommen. Das macht die anstehenden Wahlen einfach - zumal bei keinem Posten mehr als ein Kandidat vorgeschlagen wird. Schnell sind die Wahlzettel aus zehn Wahlgängen in einer leeren Fünf-Liter-Eisdose gesammelt und ausgewertet. Das meiste bleibt beim Alten: Stefanie Lejeune wird als Kreisvorsitzende mit einer Gegenstimme und einer Enthaltung im Amt bestätigt. Ihr Stellvertreter bleibt mit gleichem Ergebnis Thomas Egger. Als zweiter Stellvertreter - laut Satzung gleichberechtigt mit dem ersten - wird Helge Schoenewolf bestätigt, Schatzmeister bleibt Klaus Wirtz. Unter den Beisitzern - Christoph Pitsch, Hartmut Rudat und Joachim Gilles (Sohn des Stadtratsmitglieds Karl-Josef Gilles) ist nur Peter Schnippering neu. Zur neuen Schriftführerin wird einstimmig Silke Reinert gewählt. Rechnungsprüfer bleibt Helmut Mencher, der vertreten wird von Birgitt Sperling.Geheimnis um Oberbürgermeister-Kandidat

Konstituieren wird sich der Vorstand bei der erweiterten Fraktionssitzung der FDP am heutigen Montag. Darauf, wen die Partei als Direktkandidaten für die Landtags- und Bundestagswahlen aufstellen wird, muss dagegen bis zum Landesparteitag am 9. April gewartet werden. Und die spannendste Frage, ob der Trier-Stadt Kreisverband einen Oberbürgermeisterkandidaten für die Wahl 2006 aufstellt, ist auch noch nicht entschieden: "Das ist eine Grundsatzentscheidung", bleibt Stefanie Lejeune geheimnisvoll. "Ausschließen will ich das jedoch auf keinen Fall."

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