Kleine Gärtner ganz groß

Trier · Seit November 2013 legen Kinder aus Trierer Kindergärten und Schulen an verschiedenen Stellen in Trier Nutzgärten an. Dabei lernen sie, wo ihre Nahrung herkommt. Bürgermeisterin Angelika Birk hat sich ein Beispiel im Abteigarten St. Matthias angeschaut.

 Die Kinder der Kindertagesstätte Spatzennest erklären Bürgermeisterin Angelika Birk (Dritte von rechts), was sie beim Projekt Wandelgarten machen. Die Kita-Leiterin Tina Bretz hilft den Kleinen dabei. TV-Foto: Sabrina Lambers

Die Kinder der Kindertagesstätte Spatzennest erklären Bürgermeisterin Angelika Birk (Dritte von rechts), was sie beim Projekt Wandelgarten machen. Die Kita-Leiterin Tina Bretz hilft den Kleinen dabei. TV-Foto: Sabrina Lambers

Trier. Im Winter 2013 fing das Projekt Wandelgarten an. Inzwischen sind die Teilnehmer richtige Profis in Sachen Gärtnerei. "Wir haben die Beete angelegt. Erst haben wir Pappe geschnitten. Darauf kamen Wasser, Mulch und dann Blätter und Stroh", erzählen die jungen Teilnehmer aus St. Matthias Bürgermeisterin Angelika Birk stolz.
Die Kinder durften von Anfang an alles selbst machen und bestimmten auch die Form der Beete. Der Abteigarten von St. Matthias wird nun von viereckigen, dreieckigen sowie herz- und blumenförmigen Beeten geschmückt. Auch die Umrandungen der Beete werden von den Kindern gebastelt. In den Wochen, in denen im Garten nicht viel zu tun ist, haben sie Atelierzeit. Dort gießen sie Steine und flechten Weidenumrandungen.
Seit dem Frühjahr verbringen die Kinder der Kindertagesstätte Spatzennest alle zwei Wochen vier Stunden im Abteigarten und haben schon Erfahrung gesammelt. "Sie wissen, wie die Pflanzen wachsen, und das ist wichtig", sagt Barbara Siegert, Mitglied des Vereins Transition (siehe Extra).
Vom Anbau über die Pflege bis hin zum Ernten und Zubereiten sind die Kleinen dabei und erzählen von ihren "eigenen Kartoffeln", die sie "in der Kita gekocht haben".
Sie werden von ihren Erzieherinnen, den Transition-Mitgliedern und Bruder Matthias von der Abtei dabei tatkräftig unterstützt.
Christina Biundo von der Kulturagentur Kunstfähre berichtet auch über die Arbeit in den anderen Gärten. "Jeder Garten ist anders", betont sie und freut sich vor allem darüber, dass auch die Eltern aktiv mithelfen. "Die Familien kommen dazu und bringen Samen zum Pflanzen mit. Vor allem in Trier-West helfen die Eltern sehr viel mit." Die Schüler der anderen Projektgärten arbeiten wöchentlich zwei Stunden im Garten, säen dort Spinatsamen und pflanzen Mais, Erdbeeren sowie Himbeeren an.
Die Kinder vom Abteigarten haben schon den ersten Wechsel hinter sich. Einige Kinder sind eingeschult worden und werden nun im Garten der Matthias-Grundschule weiterarbeiten.
"Das Projekt ist als Begleitung über mehrere kindliche Jahre gedacht und dann auch besonders wertvoll", sagt Angelika Birk und lässt hoffen, dass die drei Jahre, auf die das Projekt angesetzt ist, verlängert werden.Extra

Wandelgarten ist ein Projekt der kulturellen Bildung in Trägerschaft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. In Zusammenarbeit mit dem Verein Transition und der Kulturagentur Kunstfähre wurden im Abteigarten von St. Matthias, an der Matthias Grundschule an der Kurfürst-Balduin Realschule plus und der Don Bosco Schule zusammen mit den Kindern Nutzgärten angelegt, die sie selbst bewirtschaften. Für das Projekt ist ein Zeitraum von drei Jahren vorgesehen. sml

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