Kleine Sensation in der Endrunde

TRIER. "Oft kommt es anders als man denkt" - so oder ähnlich könnte man den Verlauf des Wettbewerbes überschreiben. Beim Vorentscheid in Hermeskeil siegte der Favorit, in Saarburg gab's eine Überraschung, bei der Endrunde in Trier fast schon eine kleine Sensation. Gewinner des Modern Music Award 2004 ist die Freudenburger Band "Commando".

 Gewinnt den Modern Music Award 2004: Die Freudenburger Band "Commando".Foto: Hermann Pütz

Gewinnt den Modern Music Award 2004: Die Freudenburger Band "Commando".Foto: Hermann Pütz

Keyboarder Kai Neises hätte selbst wohl nicht gedacht, welches Gewicht sein eher lose dahin gesagter Ausspruch einmal haben würde. "Es ist doch klar, wer hier siegen wird", verkündete er auf dem Weg zur Bühne beim Vorentscheid in Saarburg optimistisch. Gestaunt hatten die vier Jungs von "Commando" damals am Ende nicht schlecht, als die Jury den Sieger des Abends bekannt gab. "Das Finale im Trierer Ex-Haus wird allerdings keine leichte Sache", sagte Bassist David Mangerich später, aber man werde den Gig gelassen angehen. Das Rock'n'Roll-Trio "Marvin Go" hatte die Arena in Hermeskeil als Sieger verlassen, was laut Jury-Mitglied Jörg Halstein zu erwarten war. Beim Halbfinale in Saarburg gab es zwar keinen klaren Favoriten mehr, dennoch sorgte die Entscheidung der Jury damals nicht nur beim Publikum für Staunen. "Man ist vor Überraschungen wohl nie sicher", lautete der Kommentar von Halstein. Zurückhaltend gab er sich dann auch vor der Endrunde im Ex-Haus. Dennoch: "Die Marvins haben sicher gewisse Chancen." Fünf Bands waren angetreten: Die erst- und zweitplatzierten aus Hermeskeil "Marvin Go" und "Cuba Comet Imperial" sowie der Saarburg-Champion "Commando" und die gemeinsamen Zweiten "Jupiter Jones" und "Creatief". Hart am Limit, lieferten die Fünf laut Jury allesamt gute bis sehr gute Shows ab. Dabei hätten die Musikrichtungen der Bands unterschiedlicher kaum sein können, und so war zu vermuten, dass die Entscheidung nicht leicht sein würde. Dann gab es da noch die Publikumsstimme. Und die sollte Bedeutung bekommen. Nach eingehender Beratung kam die zwölfköpfige Jury zu dem Urteil: 485 Punke für den Sieger - besser gesagt für einen der Sieger, nämlich "Marvin Go". Exakt die gleiche Punktzahl erhielten - man höre und staune - die vier Jungs von "Commando". Alle warteten gespannt auf die Auszählung der Stimmzettel aus dem kleinen Holzkasten. Die Freudenburger "Space-Surf-Rocker" Commando machten schließlich das Rennen - und den Geldbeutel auf, um das in Aussicht gestellte Preisgeld von 1500 Euro einzustreichen. Platz zwei belegten die "Marvins", die Ränge drei, vier und fünf entfielen auf "Jupiter Jones", "Creatief" und "Cuba Comet Imperial". Der Wettstreit um den Modern Music Award hat nicht nur gezeigt, dass Überraschungen immer möglich sind, sondern auch, dass im Musikgeschäft neben ausgefallenen Ideen und einem bisschen Glück vor allem eine gehörige Portion Kreativität letztlich zum Erfolg führen können.

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