Kleine Tiger, große Wünsche

TRIER. Seit 20 Jahren macht sich der deutsche Kinderschutzbund in Trier stark für die Jüngsten der Gesellschaft. Gefeiert wurde das Jubiläum am Samstag im Kurfürstlichen Palais mit einem großen Kinderfest und einer offiziellen Jubiläumsfeier.

Fest in Kinderhand war der Innenhof des Kurfürstlichen Palais. Bunt bemalte Gesichter bestimmten das Bild. Aber auch für diejenigen, die sich nicht in Tiger, Löwe oder Katze verwandeln wollten, war etwas dabei. So konnten die Kinder in der Vorleseecke spannenden Geschichten lauschen oder sich in eine orientalische Zauberwelt entführen lassen. Dass Kinder Wünsche und Träume haben, zeigte sich deutlich am Ballonstand. Dort hatten sie die Chance, ihren persönlichen Wunsch auf einen Ballon zu schreiben. Neben allgemeinen Forderungen nach einer friedlichen Welt ohne Krieg und Hunger standen auf den bunten Ballons auch ganz persönliche Wünsche. "Ich will, dass mein Papa und meine Mama wieder zusammenkommen", hatte ein Kind geschrieben. Zum Abschluss des Kinderfestes stiegen die Ballons, beobachtet von vielen Kinderaugen, in den Trierer Himmel - und mit ihnen die Hoffnungen, dass die Wünsche irgendwann in Erfüllung gehen. In Trier bietet der Kinderschutzbund seit Jahren ein breites Angebot. Neben dem Kinderschutzdienst, der sich um Kinder und Jugendliche kümmert, die Opfer von Gewalt geworden sind, spielen allgemeine Beratungen für Eltern und Kinder eine große Rolle. Außerdem gibt es einen Besuchsdienst für die kleinen Patienten im Mutterhaus der Borromäerinnen. Seit seiner Gründung im Jahr 1985 beteiligt sich der Orts- und Kreisverband Trier am Kinder- und Jugendtelefon, besser bekannt als die "Nummer gegen Kummer". Hier haben speziell ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Kinder und Jugendlichen - egal, ob es um den ersten Liebeskummer geht oder es zu Hause Probleme gibt. Insgesamt arbeiten beim Kinderschutzbund in Trier zwölf hauptamtliche und mehr als 130 ehrenamtliche Kräfte mit. "Wir sind die Lobby der Kinder, dabei sehen wir sie als gleichberechtigte Partner an", betont Bruno Worst, Vorsitzender des Kinderschutzbundes in Trier. Die Arbeit des Kinderschutzbundes ist nur möglich durch die breite Unterstützung in der Bevölkerung mit Spenden und das ehrenamtliche Engagement. Dass dies am Anfang noch nicht so war, erzählen die "Frauen der ersten Stunde", Elke Boné-Leis und Elisabeth Remmy, bei von TV-Redakteur Dieter Lintz moderierten Jubiläumsfeier. "Am Anfang haben die Menschen einen Bogen um unseren Stand gemacht", erzählt Elisabeth Remmy und fügt hinzu: "Zum Glück hat sich das verändert." Auch wenn der Verein jeden Tag mit der Not von Kindern konfrontiert wird, ist es kein trauriger Verein. "Wir sind mit Lust und Liebe dabei, um die Kinder stark zu machen und um für ihre Interessen einzustehen" betont Elke Boné-Leis.

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