Kletterwand als Lernhilfe

EHRANG. Ein Ganztagsschul (GTS)-Angebot hat die Ehranger Hauptschule im Schulzentrum Mäusheckerweg seit wenigen Wochen. Für ein gutes Gelingen sei die Kooperation aller Beteiligten das A und O, meint Schulleiter Hans-Richard Günther. Er findet: "Bis jetzt ist es wunderbar gelaufen."

Die Nachfrage nach Ganztagsschulplätzen war so groß, dass manche Bewerber nicht berücksichtigt wurden. Von insgesamt 360 Schülern gehen 62 in einer fünften und sechsten Klasse sowie der neunten "arbeitsweltorientierten Klasse" den ganzen Tag zur Schule. Die Einschätzungen nach den ersten Wochen GTS sind überwiegend positiv. "Die Kollegen bleiben vielfach einfach noch da, der Tag klingt mit den Kindern aus", berichtet Wolfgang Arck, der im schulischen "Arbeitskreis für GTS" arbeitet. Wolle man den Unterricht effizienter gestalten, sei das GTS-Konzept eine logische Konsequenz, meint Arck und spricht von mehr Zeit, die Schule als Lebensraum erfahrbar zu machen. Hilfreich seien da Kletterwand und Schulgarten, mit denen Lernbereiche ohne Leistungsdruck erschlossen werden könnten. Die Ganztagsschüler in der fünften und sechsten Klasse erhalten jeweils eine Stunde mehr Deutsch, Mathe und Englisch. Dabei sollen Hausaufgaben erledigt und überprüft werden. Da die GTS in "rhythmisierender" Form angelegt ist, finden auch vormittags Arbeitsgemeinschaften statt. Neben vielen anderen Angeboten gebe es Jonglage, Schach oder einen Kinder- und Jugendchor, der schon eine CD produzierte und gerne von den Ganztagsschülern besucht werde, sagt Günther. Die Arbeitsgmeinschaften werden auch von externen Kräften betreut. "Jetzt, zum Anfang der GTS, sind wir aber noch sehr lehrerorientiert", sagt der Schulleiter. Die GTS der Hauptschule Ehrang hat genügend Klassenzimmer sowie einen Spiel- und Ruheraum. Ein Manko sei die Sporthalle, die sich die Schule mit Realschule und Gymnasium teilen muss. "Wenn, wie geplant, das FSG, die Realschule und wir in den nächsten Jahren weitere GTS-Klassen einrichten, werden wir den Ganztagskindern in spätestens zwei Jahren keinen Sport mehr anbieten können", fürchtet Günther. Schulleitungen und Elternvertretungen aller drei Schulen hätten gerne eine weitere Turnhalle. Die Genehmigungsbehörde habe die Unterstützung des Landes angekündigt - allerdings müsse zuerst die Stadt grünes Licht für eine weitere Halle geben. "Tut sie es nicht, werden wir Kinder für die GTS abweisen müssen", prognostiziert Günther. Ein weiterer Knackpunkt sei die kleine Mensa, in der schon jetzt nur im Schichtbetrieb gegessen werde. Wichtig sei der Hauptschule die Kooperation mit Eltern und externen Institutionen wie Pro Familia oder Palais e.V., IHK und HWK. Außerdem gibt es Schüler-Programme wie das Streitschlichterprojekt. "Allerdings sind die Kinder derzeit noch stark auf uns Lehrer fixiert", hat Günther beobachtet.

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