Klimaschutz aus Holz

TRIER · Waldbesitzer der Region kamen in Trier zusammen. Bei dem Treffen ging es vor allem um die Bedeutung des Waldes und die Jagd als Pflicht.

 Vortrag zur Jagd: Alexander Wendlandt informiert die Waldbesitzer über Rechte und Pflichten. TV-Foto: Nathalie Hartl

Vortrag zur Jagd: Alexander Wendlandt informiert die Waldbesitzer über Rechte und Pflichten. TV-Foto: Nathalie Hartl

Foto: Nathalie Hartl (nhl) ("TV-Upload Hartl"

TRIER Viele Waldstücke befinden sich nach wie vor in Privatbesitz. Ein Forum für die Waldbesitzer in der Region stellt der Kreiswaldbauverein Trier-Saarburg e.V. dar. In dem Verein organisieren sich über 900 Mitglieder. Wichtige Themen sind zum Beispiel Waldbewirtschaftung, Aufforstung oder auch der Bau von Waldwegen. Auch dann, wenn Mitglieder ihr Holz zu Geld machen wollen, berät der Verein. Bei der Jahreshauptversammlung am Freitag waren rund 80 Mitglieder anwesend.
Neben Organisatorischem ging es vor allem um den Wert, den der Wald für Umwelt und Wirtschaft darstellt. Die Mitglieder wurden dazu ermutigt, eine nachhaltige Waldwirtschaft zu betreiben. Bewirtschaftete Wälder seien, so Geschäftsführer und Forstdirektor Helmut Lieser, ein besserer Kohlenstoffspeicher als die oft vom Naturschutz geforderten stillgelegten Waldflächen. Denn in Holz wird das klimaschädliche Treibhausgas eingeschlossen und erst bei dessen Verbrennung wieder freigesetzt.
Wird Holz abgebaut und dann zum Beispiel zu Möbeln verarbeitet, wird das Treibhausgas dauerhaft eingelagert. Zudem sei Holz als nachwachsender Rohstoff anderen Materialien deutlich überlegen. "Holznutzung ist eben aktiver Klimaschutz," sagte Lieser. Den Waldbesitzern wurde nahegelegt, wieder vermehrt Nadelholz anzubauen. 1990 waren die beiden Stürme Vivian und Wiebke über das Land hinweggefegt und hatten massive Schäden in den Wäldern verursacht. Im Anschluss hatte man überwiegend Laubhölzer gepflanzt. In Sachen Nadelhölzern bestehe also Nachholbedarf.
Zum Thema Wald gehört auch die Jagd. Denn wer ein Stück Wald besitzt, der hat gleichzeitig auch das Jagdrecht. Hirschen, Wildschweinen oder Rehen darf er jedoch nur an den Kragen gehen, wenn er eine Jägerprüfung abgelegt hat. Damit auf der Fläche trotzdem gejagt werden kann, ist es Pflicht, einer Jagdgenossenschaft beizutreten. Die Genossenschaften verpachten ihr Gebiet in der Regel an Dritte.
Wer nicht will, dass auf seinem Boden Tiere erlegt werden, hat schlechte Karten. Erst 2012 wurde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte beschlossen, dass Waldbesitzer die Jagd aus ethischen Gründen nicht erlauben müssen. Die Hürden hierfür seien aber relativ hoch.

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