Klimawandel und Weinbau

Was haben Steuern mit der Qualität von Wein zu tun? Welche ökonomischen Folgen sind für den Weinsektor durch den Klimawandel zu erwarten? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich die Teilnehmer auf der 14. internationalen Jahrestagung der Vineyard Data Quantification Society (VDQS), die in diesem Jahr - vor Ort organisiert durch das Institut für Arbeitsrecht und Arbeitsbeziehungen in der Europäischen Gemeinschaft (IAAEG) - in Trier stattfand.

Trier. (red) An der dreitägigen Veranstaltung nahmen rund 100 Wissenschaftler aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Korea und den USA teil. Darunter etwa Professor Orley C. Ashenfelter, dessen Arbeiten im Bereich der Arbeitsökonomie als wegweisend gelten.Moselwein ist in den USA beliebt

Dass Trier als Austragungsort für die diesjährige Tagung ausgewählt wurde, begründete Professor Karl Storchmann, Vorsitzender des Tagungsbüros, damit, dass der Moselwein in den USA so beliebt sei. Und wo sonst sollen Weinökonomen tagen, wenn nicht in den beliebtesten Weinregionen der Welt, wie in den letzten Jahren etwa in Bordeaux oder Macerata. Mit weinökonomischen Fragen hat sich in Trier aber auch schon Karl Marx beschäftigt, worauf Professor Dieter Sadowksi, Direktor des IAAEG, in seiner Eröffnungsrede hinwies. In seinem Artikel in der Rheinischen Zeitung vom 15. Januar 1841 beleuchtete Marx die Armut der Winzer in der Region in den 1830er-Jahren und befasste sich in diesem Kontext mit Fragen der Preisbildung, der Kostenkalkulation und den Steuerauflagen im Weinbau. Die Fragen Marx' sind für die heutigen Weinökonomen noch immer aktuell, aber es kommen weitere hinzu. Hochaktuell derzeit ist der Klimawandel, von dem bereits einige traditionelle Weinbaugebiete betroffen sind. Hier gilt es ökonomisch sinnvolle und nachhaltige Lösungen zu finden. Ein anderes Thema war die EU-finanzierte Stilllegung von Rebflächen, mit der man der Überproduktion von Wein in Europa begegnen will. Ökonomisch relevante Fragestellungen aus dem Feld des Weinanbaus gibt es viele, das lässt das seit 2006 erscheinende Journal of Wine Economics vermuten. Da bleibt nur abzuwarten, wie sich das noch junge Forschungsfeld der Weinökonomie in Deutschland weiter entwickelt.

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