Klingende Gläser, antike Stätte

Ausgezeichnete Weine und Sekte in antikem Ambiente probieren: Das hat das 16. Weinforum Mosel am Wochenende in den Viehmarktthermen in Trier geboten. Es war wie in den Vorjahren von langjährigen Freunden des Rebensaftes, neugierigen Erstbesuchern, Winzern und Fachleuten gut besucht und zeigt Tendenzen zu einem Verbraucherforum.

Trier. Mit einem "Besucherrekord" von 1100 Gästen, darunter auffällig vielen jungen Leuten, war die Traditionsveranstaltung am Freitag bereits gut gestartet, berichtete Jutta Schneider, Projektleiterin der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, die zusammen mit dem Mosel-Verein die Veranstaltung auf die Beine gestellt hat. Auch am Samstagnachmittag fanden die 141 mit Gold prämierten Weine und Sekte von mehr als 100 Betrieben freudigen Zuspruch. Etwa 3000 Flaschen werden Veranstalterangaben zufolge anlässlich des Weinforums geleert - durchschnittlich eine pro Besucher. Als prickelnder Einstieg in den Probiermarathon dienten Sekte: etwa der Riesling-Sekt extra brut vom Weingut Stephan Fischer aus Zell, der mit 3,6 Gramm Restzucker Lust auf mehr machte.Zwanglose, aufgekratzte Stimmung zwischen antikem Gemäuer: Man kam sich näher, insbesondere an den neuralgischen Punkten wie den Weinausgabeständen. Besonders "knubbelte" es sich zeitweise vor den Weinerzeugnissen der zwölf Betriebe, die mit dem Staatsehrenpreis als beste Betriebe des Jahres aufwarten können.Immer mehr Frauen interessierten sich für den Wein, beobachtete Christoph Oster, stellvertretender Betriebsleiter der Domäne Avelsbach. Zudem hätte ihm jedes Weinforum neue Kunden beschert, bestätigte Johannes Schmitz vom Weingut Rebenhof in Ürzig. Seinem Ürziger Würzgarten "Von alten Reben" bescheinigte ein Besucher ein "saugut". "Schade, dass nicht mehr Betriebe teilgenommen haben, die ebenfalls Staatsehrenpreisträger sind", bedauerte Schmitz. Dass sie als Begründung ein "ausverkauft" gemeldet hätten, sei kein Argument, schließlich habe er selbst eigens für das Weinforum 2006er Wein "gebunkert".Da werden sogar Biertrinker zu Weinfreunden

Einen "spannenden Jahrgangsüberblick mit vielen Spitzen" attestierte Winzer Timo Dienhart aus Noviand der Veranstaltung. Während Manfred Diener und Bernd Klinkhammer aus Trier, bislang Biertrinker, "ganz begeistert" von Ambiente und Organisation waren. "Mit dem Alter ändert sich der Geschmack, wir werden auf jeden Fall etwas beim Winzer bestellen." Erstmalig waren die Moseljünger, eine Gemeinschaft junger Winzer, mit dabei, die teilweise nicht mit Gold prämierte Weine ausschenkte. Die Veranstaltung sei eine gute Plattform, sich einer breiten Öffentlichkeit mit guten Weinen zu präsentieren, freute sich Stephan Steinmetz, Winzer aus Wehr.

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