Der Antrag von Karl-Heinz Gorges (CDU), eine Kurzzeit-Parktaste an Parkscheinautomaten einzuführen, warf beim Ortsbeirat erst einmal zwei zentrale Fragen auf. "Was kostet es, über 100 Parkscheinautomaten mit einer so genannten "Brötchentaste" auszurüsten, und wer kontrolliert?", wollte Hans Günther Toetemeyer (SPD) wissen. Die Stadt könne das Kurzzeitparken wegen personeller Engpässe nicht ausreichend kontrollieren. Toetemeyer schlug daher vor, die Automaten nur dort umzurüsten, wo sich eine Bäckerei oder eine Bank in der Nähe befinde. "Die Stadt ist gut zu Fuß oder mit dem Bus zu erreichen, ich sehe da überhaupt keinen Handlungsbedarf", warf hingegen Sandra Bartmann (Grüne) ein. Die Stadt habe kein Geld, um das Parken zu kontrollieren, wie man auf dem Stockplatz täglich beobachten könne. "Obwohl der Platz zur Fußgängerzone gehört, stehen dort ständig Autos. Den Missbrauch sollten wir nicht auch noch fördern", so auch die Auffassung von Dominik Heinrich (Grüne). "Wir wollen die Leute nicht abschrecken, in die Stadt zu kommen, das ist wichtig für den Einzelhandel", sagte Gorges. Zudem könne die Stadt auch einmal Vorreiter sein, denn die Taste mache Schule, ist der Christdemokrat überzeugt. Gorges kann sich auch vorstellen, das Kurzzeitparken mit einer blauen Parkscheibe zu regeln, wie es schon am Parkplatz Hauptpost (am Hauptbahnhof) praktiziert werde. Dadurch würde das teure Umrüsten der Parkschein-Automaten entfallen. Heinrich regte an, dass der Ortsbeirat zugleich auch mehr Kontrollen fordern solle. Ortsvorsteherin Ricarda Kuhner schlug vor, daraus zwei Anträge zu formulieren und stellte erst Gorges' Antrag zur Abstimmung. Mit sechs zu fünf Stimmen - bei einer Enthaltung - wurde zugestimmt. Alle Ratsmitglieder sprachen sich dann für den zweiten Antrag aus, bei der Stadtverwaltung mehr Kontrollen des ruhenden Verkehrs zu fordern.