Kochen aus Leidenschaft

Kochkünstler Georg Henke ist Vizeweltmeister, kocht auf fünf Kontinenten, auf hoher See, für viel Prominenz und den guten Zweck. Die Trierer brauchen nicht weit zu fahren. Sie können seine kulinarischen Genüsse in den Aulbachstuben im Südbad genießen.

 Kochkünstler und Aulbachstuben-Chef Georg Henke engagiert sich mit Kochmütze für gutes Essen und den guten Zweck. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Kochkünstler und Aulbachstuben-Chef Georg Henke engagiert sich mit Kochmütze für gutes Essen und den guten Zweck. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. Ein gemeinsames Foto mit Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ziert die Wand in Georg Henkes Aulbachstuben im Trierer Südbad. Minister und Fernsehstars ließen sich seine kulinarischen Kreationen auf der Zunge zergehen, und auch Sportler lassen sich gerne von ihm bekochen. So wie die insgesamt 2500 Athleten, Trainer, Betreuer und Vip-Gäste des Biathlon-Weltcups in Ruhpolding, die er im Januar mit weiteren 36 Köchen verköstigte. "Wir machen das jetzt seit fünf Jahren", erzählt der Küchenchef. Wir, das sind seine Kollegen vom "Culinary Team ,Lets go magic' Germany".Seine Kochleidenschaft hat den gebürtigen Duderstädter aus dem Unteren Harz schon in der Lehre mit Prominenz in Kontakt gebracht. In seinem Ausbildungsbetrieb in Köln speisten Alfred Biolek und Ex-National-Torhüter Toni Schumacher. "Es war eine umfangreiche Ausbildung. Ich habe sehr gut die Basics gelernt, weil wir alles selbst vor- und zubereitet und hochwertige Sachen produziert haben." Dies sei die Grundlage für Spitzenköche.Während Henkes Bundeswehrzeit als Koch im Offizierskasino Kassel habe der damalige Bürgermeister und spätere Bundesfinanzminister Hans Eichel dort gespeist. Anfang der 90er Jahre zog es ihn zur See. Mit dem 5-Sterne Luxus-Liner "Sea Goddess I" fuhr er als Schiffskoch in die Karibik. Ein halbes Jahr kochte er auf dem Kreuzfahrtschiff der Cunard Line. Dann ging es in ein Sternerestaurant im Schwarzwald, anschließend ins Gourmet-Restaurant Schlosshotel Rettershof bei Frankfurt, wo er schon direkt nach der Lehre in der Küche stand.Nach Trier kam er 1994, weil seine Lebensgefährtin zurück an die Mosel wollte. Er machte in Koblenz seinen Meister, arbeitete ein Jahr im Restaurant "Alte Villa" in der Saarstraße. Dann wechselte er als Geschäftsführer in die Aulbachstuben im Südbad, deren Chef er seit einem Jahr ist. "Neben dem täglichen Geschäft richten wir Familienfeiern aus und haben zahlreiche Firmenkunden." Mit seiner Firma HMR Catering ist Henke unter anderem für die Bewirtung in der Vip-Lounge bei den Heimspielen der Trierer Basketballer zuständig.Nur in der heimischen Küche zu stehen, genügt dem 40-Jährigen nicht. 1998 qualifizierte er sich für die Kochkunst-Nationalmannschaft des Verbands der Köche Deutschlands, die über 100 Jahre Tradition hat. Mit ihr wurde er 2003 Vizeweltmeister in Chicago, war zweimal in Singapur und belegte 1999 in Basel den 4. Platz. Bei den Meisterschaften treten Teams aus aller Welt in zwei Kategorien gegeneinander an: in der warmen Küche (Live-Kochen) und in der kalten Küche (Plattenschau). Den Köchen schauen dabei Kameras, Kollegen, Fachpublikum und die 7-köpfige Jury in die Töpfe. Auch bei der Köche-Olympiade 2000 und 2004 in Erfurt war der Trie rer dabei. Einladung von Gerhard Schröder

"Weil wir erfolgreicher waren als die Fußball-Nationalmannschaft, lud uns Bundeskanzler Gerhard Schröder ein", sagt der Koch stolz. Doch nicht nur Wettkämpfe wurden bestritten. "2003 hat das Nationalteam mit mehr als 320 Köchen aus 33 Nationen bei der ,World Cooks Tour for Hunger' 230 000 Euro für die Kinder in Soweto erkocht."Mit einigen Kollegen und Teammanager Karlheinz Haase stieg er Ende 2004 aus dem Nationalteam aus. Doch das Know how und die Professionalität der Kochkünstler lebt im "Culinary Team Germany" weiter. "Wir kochen ehrenamtlich für gemeinnützige Aktionen und unterstützen unter anderem die Kindernothilfe, den Weißen Ring und die Aids-Stiftung, indem wir die Aids-Gala in Sylt mit organisieren." Exzellente Kochkunst und soziales Engagement schließen sich nicht aus.

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