Kommunikation und Integration

TRIER-WEST. Der Ausländer- und Aussiedleranteil ist in Trier-West nicht höher als im gesamten Stadtgebiet, liegt bei etwa neun Prozent. Auffällig allerdings ist, dass viele Alleinstehende und ältere Menschen, größtenteils aus den GUS-Staaten, in den vergangenen zwei Jahren in Triers Westen gezogen sind. Um auch diese Bevölkerungsgruppe ins alltägliche Leben und Miteinander einzubinden, gibt es im Café Bär ein neues Angebot, das sich an Migranten und Einheimische richtet.

Nachdem die erste Runde der LOS-Projekte in Trier-West abgeschlossen war, überlegten einige, wie die ersten Erfolge weitergeführt werden könnten. Denn die über den europäischen Sozialfonds geförderten Mikroprojekte aus dem Programm Lokales Kapital für Soziale Zwecke sind in ihrer Laufzeit begrenzt und können in der vorhandenen Form nicht verlängert werden. Der Frauentreff im Café Bär suchte nach Entwicklungsmöglichkeiten. Als weiteres Projekt des Caritasverbandes für die Region Trier wurde über den Jugendmigrationsdienst eine Bedarfsanalyse erstellt, die Probleme und Bedürfnisse der befragten Menschen beinhaltet, aber auch Aufschluss über Fähigkeiten und Ressourcen gibt, die die untersuchte Bevölkerungsschicht zu bieten hat. Auf dieser Grundlage wurde nun ein neues, über das LOS-Programm gefördertes Projekt in Kooperation von Dechant-Engel-Haus und Caritas-Migrationsdienst gebildet. Bei einem gemütlichen Frühstück mit einer bunten musikalischen Reise, zu der Isak Solomon die Anwesenden auf seinem Akkordeon mitnahm, wurde der neue Treffpunkt im Café Bär (Bärenstraße 8) eröffnet. Kultur- und Sprachangebote

Immer dienstags zwischen 10 bis 16 Uhr finden Interessierte - Migranten wie Einheimische, Männer wie Frauen - Möglichkeiten zum Frühstücken, gemeinsame Aktivitäten, Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen, Kultur- und Sprachangebote und vieles mehr. Ebenso wie den Frauentreff leitet Jeanna Bakal vom Dechant-Engel-Haus auch den neuen Treffpunkt für die nächsten zehn Monate. "Integration, Bildung, gegenseitiges Kennenlernen und Spaß haben sollen die Schwerpunkte sein", so Bakal, eine gebürtige Moldawierin. Aber auch Vorträge zu einem breiten Themenspektrum können dort stattfinden. Begleitend gibt es das Projekt "Integrationslotse". Anna Hennen wird im Café Bär dienstags und donnerstags zwischen 14 und 16 Uhr eine Sprechstunde anbieten, in der aus dem Ausland zugezogene Menschen je nach ihren Bedürfnissen eine erste Anlaufstelle vorfinden. Sie können dann auch an andere Vereine und Institutionen weitervermittelt werden. Die Bedarfsanalyse, an der Hennen mitarbeitete, habe ergeben, dass Migranten die gute Infrastruktur in Triers Westen und die gute Anbindung an die Stadt schätzten, aber der Wunsch nach regelmäßigen Treffen mit Menschen in gleicher Lebenssituation und mit Deutschen groß gewesen sei. Dafür soll der Treffpunkt im Café Bär eine Brücke schlagen. Das gesamte Projekt ist eingebunden in die Gemeinwesenarbeit des Stadtteils. Nach dem Ende der vorgesehenen Laufzeit sollen die Ergebnisse und entstandenen Angebote nach Bedarf in der vorhandenen Stadtteilarbeit fortgesetzt werden.

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