Konstantin als Schuhverkäufer

Die Tuchfabrik öffnet am Freitag und Samstag Nacht ihre Pforten. Der Grund: Kaiser Konstantin. Der Imperator wird jedoch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, als sonst üblich. Lesungen, eine Führung der besonderen Art und ein Vortrag widmen sich dem Herrscher.

 Steht in der Tufa in einem etwas anderen Fokus: Konstantin. TV-Foto: Archiv/Sonja Suennen

Steht in der Tufa in einem etwas anderen Fokus: Konstantin. TV-Foto: Archiv/Sonja Suennen

Trier. (red) Am Freitag findet in der Tuchfabrik (Tufa) die Konstantin-Nacht statt. Ab 22 Uhr zeigt die Schmit-Z-Family im kleinen Saal ein "Best Of" ihrer aktuellen Produktion "Der Ring des Konstantin".Mit zwei kriminalistischen Kurzgeschichten der Autoren Patricia Vohwinkel und Peter Klusen von der éditions trèves, Trier, werden die Besucher auf Kriminalistisches im Umfeld des Konstantin eingestellt.Während Vohwinkel eher für die düstere Schreibe bekannt ist, gibt Klusen schon mal den Kriminalclown. Diesmal jedoch ist es andersherum: Vohwinkels Story "Frauenschuh", die Konstantin als Schuhverkäufer in Trier präsentiert, geriet erstaunlich witzig. Klusens Story "Der Auserwählte" zeigt dagegen einen Psychopathen, der sich für den legitimen Nachfolger des Kaisers hält und ein bisschen in Trier herumwütet. Böse sind beide Krimis und auf jeden Fall sehr unterhaltsam.Patricia Vohwinkel wird beide Stories zu Gehör bringen.Gegen 23.30 Uhr wird der bekannte Trierer Oralhistoriker Karl E. Rath (er entdeckte die Unterhose von Karl Marx) durch die Ausstellung führen. Anschließend ist Gelegenheit zur nicht so trockenen Diskussion. Gegen 1 Uhr ist Schluss.Der Eintritt beträgt 8 Euro. Im Preis inbegriffen sind der Besuch der Ausstellung und ein Glas Wein. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Drogerie Jacobi in der Fleischstraße. Für alle, die auf das Rahmenprogramm verzichten, aber trotzdem die Ausstellung gerne in der Nacht sehen wollen, ist die zweite Etage der Tufa ab 22 Uhr geöffnet. Nur noch bis zum 15. August sind die Werke zu sehen, die den "Mythos Konstantin" kritisch untersuchen. Konstantin, der Grobe, der Despot

Am 14. Juli wird sich um 21 Uhr Prof. Dr. Horst Herrmann in einem Vortrag unter dem Titel "Konstantin der Grobe - Kritische Anmerkungen zur Idealisierung eines Despoten" mit dem Thema auseinander setzen. Herrmann wurde 1970 als jüngster ordentlicher Professor für Katholisches Kirchenrecht an die Universität Münster berufen. Nach heftigen Auseinandersetzungen wurde ihm 1975 die kirchliche Lehrerlaubnis entzogen. Bis 2005 war er ordentlicher Professor für Soziologie in Münster. Unter seinen zahlreichen Publikationen findet sich auch eine Biografie Neros, die diesen römischen Kaiser in einem neuen Licht erscheinen lässt.Der Eintritt im großen Saal der Tufa ist frei.

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