Konstantin, der heiß Begehrte

Der - neben Eis - am meisten begehrte Artikel beim gestrigen verkaufsoffenen Sonntag in Trier war der "Konstantin-Thaler". Binnen fünf Stunden war die Erstlauflage von 10 000 Exemplaren vergriffen.

Trier. "Wir hatten gehofft, dass unsere Idee Anklang finden würde. Aber mit dieser großen Resonanz konnten wir nicht rechnen", strahlte Sparkassen-Marketingchef Matthias Schwarz. Der "Konstantin-Thaler" entpuppte sich als d e r Renner des Tages.

Von Trier über Hamburg nach London

Die ersten 10 000 Exemplare der von City-Initiative und Sparkasse Trier gemeinsam aufgelegten "Regionalwährung" im Wert von zehn Euro war bis zum frühen Abend fast komplett "unters Volk" gebracht. Bereits um 10 Uhr hatte die Tourist-Information an der Porta den ersten Interessenten-Ansturm erlebt. Auch in den Einzelhandelsgeschäften, die von 13 bis 18 Uhr geöffnet hatten, war der Konstantin-Thaler heiß begehrt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass nur wenige "Thaler" tatsächlich in Umlauf kommen. Die meisten Exemplare dienen als Sammlerstücke, Andenken oder Geschenke. So darf sich auch der Londoner Ian Smith auf ein besonderes Trier-Souvenir freuen, gekauft von seinem Hamburger Kumpel Volker Weltz, der gestern Deutschlands älteste Stadt besuchte. Die "Thaler"-Idee findet Weltz "ganz prima. Ian wird sich freuen".

Nicht ganz so riesig war die Freude der Geschäftsleute über das Gesamtresultat. Fußgängerzone proppenvoll, Läden durchaus stark frequentiert - "aber die meisten Leute schauen sich nur um. So richtig viel gekauft wird nicht", berichtete eine Warenhaus-Verkäuferin.

"Thaler"-Nachschub Ist bereits geordert

Karin Kaltenkirchen, die Vorsitzende der City-Initiative, zeigte sich dennoch zufrieden mit dem zweiten und vermutlich umsatzschwächsten der vier verkaufsoffenen Sonntage 2007 in Trier: "Der Erfolg schlägt sich nicht nur in der Kasse nieder. Uns geht es darum, Trier als familienfreundliche Stadt mit hohem Erlebniswert zu präsentieren. Das ist uns wieder gelungen. Insofern ist auch dieser Sonntag eine gute Investition ins Image Triers."

Die ihrer Meinung etwas mehr Solidarität verdient hätte: "Die besten Umsätze haben Eisdielenbetreiber und Gastronomen gemacht, von denen leider die meisten nicht der City-Initiative angehören. Ich fände es toll, wenn auch diese Kollegen sich uns als Mitglieder anschließen würden."

Die entspannte Atmosphäre in der Fußgängerzone spiegelte sich auch in den Großgaragen der Parken in Trier GmbH (PiT) wider. Lediglich die Konstantin-Tiefgarage (200 Plätze) war zeitweilig voll belegt, ansonsten habe es "noch reichlich Kapazitäten und keine Engpässe gegeben" gegeben, berichtete PiT-Mitarbeiter Robert Schlegel.

Einen extrem geruhsamen Nachmittag erlebte Johann Klein, der die zur Fahrrad-Tiefgarage umfunktionierte Unterführung an der Porta Nigra beaufsichtigt. Nur ein Dutzend Velos wurden ihm gestern anvertraut - weil, wie er vermutet, "das Angebot noch zu wenig bekannt" sei. An der Parkgebühr (ein Euro pro Fahrrad und Tag) könne es jedenfalls nicht liegen.

Die gute Nachricht zum Schluss: "Konstantin-Thaler"-Miterfinder Matthias Schwarz hat bereits Nachschub bei der Prägeanstalt im Ruhrgebiet geordert, und zwar ganz ordentlich. Die zweite Auflage umfasst 20 000 Exemplare; ein Teil davon soll ab Mitte der Woche erhältlich sein.

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