Konstantin kann kommen

TRIER. Konstantin und Mainz machen's möglich: Das Simeonstift wird bis Herbst 2006 erweitert und saniert. Das auf knapp 8 Millionen Euro veranschlagte Bau-Projekt soll das Stadt-Museum fit machen als einen der Standorte der 2007er Landesausstellung in Trier. CDU, SPD und UBM stimmten zu, die Grünen enthielten sich.

Dies ist garantiert kein Aprilscherz: Neun Jahre nach dem Erweiterungs-Wettbewerb (Sieger: Architekt Dieter Georg Baumewerd, Münster) kommt der überfällige Simeonstifts-Umbau endlich ins Rollen. Und das nicht etwa, weil Trier plötzlich zu Reichtum gekommen wäre, sondern weil Mainz das Projekt außerordentlich üppig bezuschusst. Von den ermittelten Kosten (rund 7,9 Millionen Euro) übernimmt Mainz mit 5 Millionen den Löwenanteil.Runderneuerung: Jetzt - oder nie

Grund: Die Landesausstellung "Konstantin der Große" (Beginn: März 2007) benötigt neben dem Rheinischen Landesmuseum und dem Bischöflichen Museum weitere adäquate Präsentationsflächen. Da führt am fast 1000 Jahre alten Simeonstift als Domizil des Stadtmuseums kein Weg vorbei. Mit dem grundsätzlichen Ja zum Ausbau gibt der Stadtrat auch grünes Licht zur Aufnahme eines Kredits: Triers Anteil von 2,9 Millionen Euro lässt sich nur auf Pump finanzieren. Diese Kröte will die Stadt schlucken, weil, wie es Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink formulierte, "wir mithilfe des Landes entweder jetzt sanieren und erweitern können - oder vielleicht nie wieder". Die Ratsfraktionen sehen das Projekt überwiegend positiv, weil es dem Simeonstift endlich den Standard verschafft, den, so Waltraud Jammers (SPD) "ein Museum einfach bieten muss. Andernfalls können wir den Laden gleich zumachen". Neben einem behindertengerechten Zugang, modernen Toiletten und klimatisierten Räumen bringt die Runderneuerung des Simeonstifts eine völlige Umkrempelung des Raumkonzepts. Die Ausstellungsfläche von bisher knapp 1000 Quadratmetern soll auf rund 1800 Quadratmeter wachsen. Dafür weichen müssen wird das Restaurant Brunnenhof (mögliche Ersatzfläche im Westflügel am Simeonstiftplatz). Auch die Büro-Räume der Tourist-Information (TIT), bisher untergebracht im Obergeschoss des Stifts-Ostflügels, werden wohl einen neuen Standort erhalten. Einzig die Schalter-Halle der Tourist-Information (Ostflügel-Erdgeschoss) bleibt an Ort und Stelle: Ihr Um- und Ausbau liegt erst zwei Jahre zurück und basierte auf dem bislang einzigen umgesetzten Teil des Baumewerd-Konzepts von 1994/95.Grüne wollen keine Kreuzgang-Verglasung

Allseits begrüßt wird die Schaffung eines gemeinsamen Eingangsbereichs für Porta, Museum und TIT. Die steile Freitreppe als bislang einziger Zugang zum Museum wird abgerissen. Nun drängt die Zeit. Zunächst sind die Denkmalpfleger in Trier und Mainz gefragt. Zuständig für Bauausführung und Entwicklung der Ausstellungskonzeption wird eine eigene Kommission sein; Mitglieder stehen noch nicht fest. CDU, SPD und UBM votierten einmütig für die Erweiterung und Sanierung des Simeonstifts. Die Grünen enthielten sich, nachdem sie zuvor mit ihrem Antrag gescheitert waren, eine Verglasung des südlichen Kreuzgangs im Brunnenhof generell auszuschließen.

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