Kontrapunkt gegen das Marktgängige

TRIER. (m.a.) Das Genre Kabarett hat verschiedene Partner an einen Tisch gebracht und ihm werden von Januar bis Juni eine Reihe von 25 interessanten Veranstaltungen gewidmet: Von einer Ausstellung zur Geschichte des Kabaretts über Workshops mit Kabarettisten, Vorträgen bis zu Kabarettveranstaltungen reicht das Spektrum.

Keimzelle des Gemeinschaftsprojektes "Kabarett" war quasi ein Gespräch beim Mittagessen zwischen dem Leiter der Volkshochschule Trier, Rudolf Hahn, und der neuen Geschäftsführerin der Tuchfabrik, Gisela Sauer. Dabei kam das Thema Kabarett aufs Tapet. Die Tuchfabrik (Tufa) hatte schon eine Reihe von kabarettistischen Veranstaltungen ins Programm aufgenommen, und sie dann noch ergänzt. Die Volkshochschule machte das "Kabarett" zu ihrem Semesterschwerpunkt. "Es ist uns sehr wichtig, alle Altersgruppen zu erreichen und besonders die Jugendlichen anzusprechen", sagt Volkshochschulleiter Hahn bei der Pressekonferenz in der Volkshochschule. Zuvor hatte Kulturdezernent Ulrich Holkenbrink den Sponsoren und den Kooperationspartnern gedankt, dass sie dieses Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Sehr schnell hatten sich nämlich weitere Partner zu VHS und Tufa gesellt, und sie arbeiten nun in einem Netzwerk zusammen. Der Fachbereich II der Uni Trier bietet Vorträge an über Mundart-Kabarett, Ernst Jandl, Loriot und "Die Geburt Dadas aus dem Geist des Cabarets". Das Institut für schulische Fortbildung und schulpsychologische Beratung, das Friedrich-Spee- und das Angela- Merici-Gymnasium binden Schüler und Lehrer ein und bieten Workshops an wie der Tagesworkshop "Kabarett selber machen". Außerdem können Schüler ab der Klasse 10 lernen, wie man einen guten Witz macht. Dazu lädt der Kabarettist, Autor, Regisseur und Gymnasiallehrer Lars Reichow ein. Weitere Kooperationspartner sind Gymnasiallehrer Malte Blümke, Ansprechpartner für Schulen und Veranstalter, das Théâtre Tête à Tête, das Max-Tuch-Theater und das Haus Franziskus. Kabarett ist also der Schwerpunkt im ersten Halbjahr und er soll Kontrapunkt sein, gegen das "Nur--Marktgängige" des Humors wie es im Fernsehen oft geboten wird, formuliert Hahn. Da es sich bewährt hat, Veranstaltungen um eine Ausstellung zu gruppieren, stand eine weiterer Schritt an, nämlich die Ausstellung des Deutschen Kabarett-Archivs Mainz, "Die Welt als Cabaret", nach Trier zu holen. Vom 1. bis 29. Februar ist der erste Teil der Ausstellung "Wie Kabarett in Deutschland begann (1901 bis 1916)" im kleinen Saal der Tuchfabrik zu sehen. Sollte die Resonanz auf die sechsteilige Ausstellung gut sein, dann wird eine weitere Reihe an die Mosel kommen. Der Besuch der Ausstellung kostet übrigens keinen Eintritt, auch die vier Vorträge zum Thema Kabarett nicht. Und Gisela Sauer weist daraufhin, dass Jugendliche unter 18 Jahren bei den Kabarett-Veranstaltungen in der Tufa nur die Hälfte zahlen. Und gerade die Jugendlichen sollen ja für das Thema begeistert werden.

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